E-Traum und Wirklichkeit
Größere Reichweiten, kürzere Ladezeiten. Die Entwicklung bei den E-Automobilen nahm Fahrt auf. Die Politik in immer mehr Ländern macht zusätzlich Druck. Ist der Tag nicht mehr fern, an dem mehr Automobile mit elektrischem Antrieb als mit Verbrennungsmotoren an Bord unterwegs sind?
Wer im vergangenen Jänner mit einem E-Auto unterwegs war, erlebte eine raue Wirklichkeit fern von den Zukunftsträumen auf dem Gebiet der Mobilität. Bei klirrender Kälte sind alle Angaben über die Kapazität eines voll aufgeladenen elektrisch angetriebenen Autos graue Theorie. Liegen die im Datenblatt angeführten Werte bei 200 und mehr Kilometern Reichweite – geht sich doch nur knapp ein Hunderter aus. In einem handelsüblichen kompakten E-Auto wäre bei Minusgraden nicht einmal eine Fahrt von der Landeshauptstadt Salzburg nach St. Johann im Pongau (Entfernung rund 60 km) und retour möglich.
Engagierte Benutzer von EAutos erleben bei Minusgraden Zustände wie in der Anfangszeit der Motorisierung. Sie verzichten auf die Heizung und frieren wie in einem Schnauferl, Baujahr 1910. Damit erhöhen sie die Reichweite um einige Kilometer. Eine Renaissance des Pioniergeists. Allerdings raten Experten ab, in einem dicken Mantel loszufahren. Die Wirkung der Gurte ist nicht mehr so, wie sie sein soll.
Das mit dem E-Auto wird wohl noch einige Zeit dauern.