Nissans neuer Kleiner überrascht. Die fünfte Generation des Micra müsste sich auch in der Kompaktklasse nicht verstecken.
Die fünfte Generation des Micra müsste sich auch in der Kompaktklasse nicht verstecken.
Der neue Nissan Micra wächst beim Generationswechsel um 17 Zentimeter und kratzt an der Vier-Meter-Marke. Dennoch bleibt der Japaner äußerlich ein klassischer Kleinwagen. Diese Einschätzung ändert sich, wenn man auf die inneren Werte schaut: Im Ringen mit Corsa, Polo, Fiesta, Fabia & Co. haben die Japaner ihr jüngstes Modell so weit aufgerüstet, dass es sich selbst in der Kompaktklasse nicht verstecken müsste. Das große Engagement für den kleinen Wagen kommt nicht von ungefähr: „Wir wollen in diesem Segment in Europa endlich richtig Fuß fassen“, heißt es bei Nissan, „wir haben unseren Kleinwagen noch einmal völlig neu erfunden und außer dem Namen nichts mehr beim Alten gelassen.“Das beginnt schon beim ziemlich mutigen Design. So wie Nissan mit Qashqai und Juke den Markt aufgemischt hat, soll auch der neue Micra frischen Wind in sein Segment bringen. Es gibt nun ein ausdrucksstarkes Gesicht mit einem winzigen Kühlergrill, riesigen Scheinwerfern und markantem Knick in der Motorhaube. Die Flanke des neuen Nissan Micra dominiert eine zackige Sicke, die ein Coupé schmücken könnte. Das Dach scheint dank der schwarz gehaltenen C-Säule mit dem „versteckten“Türgriff förmlich zu schweben, das Heck wird von Rückleuchten in Bumerang-Form geprägt. Als wäre alles nicht schon auffällig genug, bekennt sich die bisher graue „Mouse“jetzt auch noch zur Farbe: Zu den zehn zum Teil ziemlich auffallenden Lacken bietet Nissan eine Reihe von Designpaketen für die Karosserie und ein Interieur in drei Farben, woraus sich über 120 Kombinationsmöglichkeiten ergeben. Zur neuen Form gibt es auch ein neues Format: Da das Auto für den europäischen Markt maßgeschneidert wurde, darf es um acht Zentimeter in die Breite gehen, dafür aber auch um sechs Zentimeter flacher werden. Dementsprechend satt steht der neue Micra auf der Straße. Und durch den sieben Zentimeter längeren Radstand wächst der Platz auf der Rückbank und mit der Länge auch der Kofferraum, der nun 300 Liter misst und auf rund 1100 Liter erweitert werden kann.
Aber der neue Nissan Micra will nicht nur scharf aussehen, sondern auch schlau sein: Deshalb übernimmt er einige Technologien seiner größeren Geschwister und wird so zum technologischen Vorreiter im Segment. Als erster Kleinwagen bietet der neue Nissan Micra den Around-View-Monitor, der den Wagen beim Rangieren aus der Vogelperspektive zeigt. Und zum ersten Mal in dieser Liga warnt die Elektronik nicht nur beim Verlassen der Fahrspur, sondern bremst zur Kurskorrektur auch einzelne Räder ab. Zur überraschend üppigen Ausstattung gehören auch eine Notbremsfunktion mit Fußgänger-Erkennung und eine Kamera, die Verkehrszeichen registriert oder automatisch das Fernlicht aktiviert. Zusammen mit dem neuen Fahrwerk kommt der neue Micra erstaunlich „erwachsen“daher.
Im neuen Modell kann man sich an einer weiteren Technikpremiere erfreuen. Die Japaner arbeiten mit Bose zusammen und bieten als Einzige in dieser Klasse ein Personal-SoundSystem an. Mit einem Lautsprecher in der Kopfstütze hüllt diese Technik den Fahrer so gründlich in die eigene Soundwolke, dass man vom Motor nicht mehr viel hört. Zum Marktstart ist der Neue in fünf Ausstattungen verfügbar, die mit drei Motoren kombiniert werden können. Die Benziner (1,0 und 0,9 IG-T) leisten 54 kW/73 PS bzw. 66 kW/90 PS. Der moderne Dieselmotor 1,5 dCi leistet 66 kW/90 PS. Die Preise bewegen sich zwischen 12.605 und 21.775 Euro.