Salzburger Nachrichten

Nissans neuer Kleiner überrascht. Die fünfte Generation des Micra müsste sich auch in der Kompaktkla­sse nicht verstecken.

Die fünfte Generation des Micra müsste sich auch in der Kompaktkla­sse nicht verstecken.

- MANFRED MUHR

Der neue Nissan Micra wächst beim Generation­swechsel um 17 Zentimeter und kratzt an der Vier-Meter-Marke. Dennoch bleibt der Japaner äußerlich ein klassische­r Kleinwagen. Diese Einschätzu­ng ändert sich, wenn man auf die inneren Werte schaut: Im Ringen mit Corsa, Polo, Fiesta, Fabia & Co. haben die Japaner ihr jüngstes Modell so weit aufgerüste­t, dass es sich selbst in der Kompaktkla­sse nicht verstecken müsste. Das große Engagement für den kleinen Wagen kommt nicht von ungefähr: „Wir wollen in diesem Segment in Europa endlich richtig Fuß fassen“, heißt es bei Nissan, „wir haben unseren Kleinwagen noch einmal völlig neu erfunden und außer dem Namen nichts mehr beim Alten gelassen.“Das beginnt schon beim ziemlich mutigen Design. So wie Nissan mit Qashqai und Juke den Markt aufgemisch­t hat, soll auch der neue Micra frischen Wind in sein Segment bringen. Es gibt nun ein ausdruckss­tarkes Gesicht mit einem winzigen Kühlergril­l, riesigen Scheinwerf­ern und markantem Knick in der Motorhaube. Die Flanke des neuen Nissan Micra dominiert eine zackige Sicke, die ein Coupé schmücken könnte. Das Dach scheint dank der schwarz gehaltenen C-Säule mit dem „versteckte­n“Türgriff förmlich zu schweben, das Heck wird von Rückleucht­en in Bumerang-Form geprägt. Als wäre alles nicht schon auffällig genug, bekennt sich die bisher graue „Mouse“jetzt auch noch zur Farbe: Zu den zehn zum Teil ziemlich auffallend­en Lacken bietet Nissan eine Reihe von Designpake­ten für die Karosserie und ein Interieur in drei Farben, woraus sich über 120 Kombinatio­nsmöglichk­eiten ergeben. Zur neuen Form gibt es auch ein neues Format: Da das Auto für den europäisch­en Markt maßgeschne­idert wurde, darf es um acht Zentimeter in die Breite gehen, dafür aber auch um sechs Zentimeter flacher werden. Dementspre­chend satt steht der neue Micra auf der Straße. Und durch den sieben Zentimeter längeren Radstand wächst der Platz auf der Rückbank und mit der Länge auch der Kofferraum, der nun 300 Liter misst und auf rund 1100 Liter erweitert werden kann.

Aber der neue Nissan Micra will nicht nur scharf aussehen, sondern auch schlau sein: Deshalb übernimmt er einige Technologi­en seiner größeren Geschwiste­r und wird so zum technologi­schen Vorreiter im Segment. Als erster Kleinwagen bietet der neue Nissan Micra den Around-View-Monitor, der den Wagen beim Rangieren aus der Vogelpersp­ektive zeigt. Und zum ersten Mal in dieser Liga warnt die Elektronik nicht nur beim Verlassen der Fahrspur, sondern bremst zur Kurskorrek­tur auch einzelne Räder ab. Zur überrasche­nd üppigen Ausstattun­g gehören auch eine Notbremsfu­nktion mit Fußgänger-Erkennung und eine Kamera, die Verkehrsze­ichen registrier­t oder automatisc­h das Fernlicht aktiviert. Zusammen mit dem neuen Fahrwerk kommt der neue Micra erstaunlic­h „erwachsen“daher.

Im neuen Modell kann man sich an einer weiteren Technikpre­miere erfreuen. Die Japaner arbeiten mit Bose zusammen und bieten als Einzige in dieser Klasse ein Personal-SoundSyste­m an. Mit einem Lautsprech­er in der Kopfstütze hüllt diese Technik den Fahrer so gründlich in die eigene Soundwolke, dass man vom Motor nicht mehr viel hört. Zum Marktstart ist der Neue in fünf Ausstattun­gen verfügbar, die mit drei Motoren kombiniert werden können. Die Benziner (1,0 und 0,9 IG-T) leisten 54 kW/73 PS bzw. 66 kW/90 PS. Der moderne Dieselmoto­r 1,5 dCi leistet 66 kW/90 PS. Die Preise bewegen sich zwischen 12.605 und 21.775 Euro.

 ?? BILD: SN/NISSAN ?? Erfrischen­d neu: der Jahrgang 2017 des Nissan Micra.
BILD: SN/NISSAN Erfrischen­d neu: der Jahrgang 2017 des Nissan Micra.

Newspapers in German

Newspapers from Austria