20 Tschetschenen wieder auf freiem Fuß
Nach einer Massenverhaftung von 22 Tschetschenen auf der Donauinsel werden alle angezeigt. Die Polizei stellte mehrere Waffen sicher.
Nach der Massenfestnahme auf der Wiener Donauinsel in Floridsdorf ist ein Großteil der verdächtigen Tschetschenen am Sonntag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Alle 22 wurden wegen Mitgliedschaft einer kriminellen Vereinigung angezeigt, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Zwei Männer befanden sich noch wegen fremdenrechtlicher Angelegenheiten in Polizeigewahrsam. Laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger hätten die beiden bereits ausgewiesen werden sollen. Gegen alle 22 Tschetschenen im Alter von 25 bis 50 Jahren wird wegen der Mitgliedschaft einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Bei dem Vorfall wurden eine vollautomatische Maschinenpistole und zwei Pistolen sichergestellt. Gefunden wurde auf dem Donauinselplatz auch dazu passende Munition. Eine Pistole war geladen. Diese Waffe konnte einem Verdächtigen zugeordnet werden. Gegen ihn wurde ein Waffenverbot ausgesprochen. Passanten hatten Freitagabend kurz vor 20.45 Uhr die Polizei auf die Gruppe Tschetschenen auf der Donauinsel aufmerksam gemacht. Die Beamten befragten die Männer, was sie an dem Ort täten. „Man ginge spazieren“, hieß es. Auch von einer Hochzeit war vage die Rede. Nach näheren Untersuchung der Gegend wurde eine Pistole gefunden. Je- mand hatte sie offenbar im Schnee zu verstecken versucht. Am Samstag wurde schließlich bei einem Stöbereinsatz auf der Donauinsel von einem Suchhund eine weitere Pistole samt Munition entdeckt. Am Wochenende kam es zu zehn Hausdurchsuchungen. Der Vorfall dürfte laut Innenministerium keinen terroristischen, sondern einen kriminellen Hintergrund haben. Dabei soll es um Bandenrivalität gehandelt haben. Worum es bei genau ging, wurde noch nicht bekannt gegeben. 16 Personen sind Asylberechtigte, vier sind Asylbewerber.