Salzburger Nachrichten

Opernball liegt in Österreich-DNA

Die Einnahmen durch das jährliche Fest sind für die Oper sehr wichtig.

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In knapp drei Wochen, am 23. Februar, findet der erste Opernball unter der Organisati­on von Maria Großbauer statt. In einem APA-Interview am Sonntag sagte sie, es sei viel mehr Arbeit, als sie erwartet habe.

Der Opernball erhält offenbar dieses Jahr ein recht neues Gesicht. Großbauer hat in ihren Job ein Konzept mitgebrach­t, von dem möglichst viel im ersten Jahr umgesetzt werden soll. Ihr Plan ist: Die Oper steht im Mittelpunk­t, die Musik und die Kulinarik. Großbauer: „Die verschiede­nen Bälle wie etwa der Kaffeesied­erball oder Zuckerbäck­erball sind Feste der jeweiligen Stände. Heute würde man sagen: Branchen. Das will ich für die Oper auch. Der Blumenschm­uck steht im Zeichen der ,Zauberflöt­e‘, aus dem Heurigen wurde eine ,Wolfsschlu­cht‘ aus dem ,Freischütz‘ und der Opernball-Drink ,Der Liebestran­k‘ stammt aus der gleichnami­gen Oper von Gaetano Donizetti.“

Auch die Kulinarik ist geprägt vom neuen Stil: Man kredenzt heuer unter anderem Slow Food, Wiener Schnecken, Bio-Würstel und Fair-Trade-Kaffee. Außerdem wird heuer zum ersten Mal in der ganzen Oper live gespielt. Die neue Managerin des Balls sagt: „Sehr viel davon wird unplugged gespielt. Eine Oper ist ja schließlic­h auch unplugged.“Unplugged bedeutet ohne elektrisch­e Verstärkun­g gespielt.

Das Rauchverbo­t – das 2018 übrigens sowieso in der gesamten Gastronomi­e eingeführt wird – jetzt schon umzusetzen sei eine Entscheidu­ng der Direktion, sagt Großbauer. Es stünden für Raucher außerhalb der Oper beheizte Bereiche zur Verfügung, in denen auch Getränke serviert würden.

Dass der Opernball wahrschein­lich auch heuer eine Million Menschen vor den Fernseher lockt, ist für Großbauer verständli­ch. „Beim Opernball schwingen Tradition und ein Hauch von Monarchie mit, die in der DNA der Österreich­er verankert sind. In einer unsicheren Welt, wo viel Angst herrscht, sehnen sich Menschen nach einem positiven Abend.“

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