Sportartikelbranche setzt auf China
Chancen im Reich der Mitte bestimmen auch die Branchenmesse ispo.
Europas Sportartikelbranche sucht neue Märkte und wird in China fündig. Dort entdecken immer mehr Menschen aus der gut verdienenden Mittelschicht den Skisport für sich – die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking unterstützen diesen Trend. Wintersport hat in China keine Tradition, aber die Regierung hat Großes vor, der „Wintersportentwicklungsplan 2016–2025“soll 300 Millionen Chinesen binnen zehn Jahren zu Wintersportlern machen. Derzeit sind es laut Schätzungen 10 Millionen.
Aber auch andere Sportarten haben in China glänzende Aussichten, davon ist Tobias Gröber, Geschäftsbereichsleiter Konsumgütermessen und Manager bei der Sportartikelmesse ispo, überzeugt. Viele Disziplinen steckten noch in den Kinderschuhen, aber der Breitensport lege zu. „Running ist aktuell ein absolutes Boom-Thema“, sagt Gröber.
Vor allem junge Chinesen hätten wachsendes Interesse an Fitness und Lifestyle und die Regierung lockere die Auflagen für die Organisation und die Übertragung von Veranstaltungen. Auch mit dem Ziel, die hohen Gesundheitskosten durch die steigende Zahl übergewichtiger Menschen zu senken.
Nach Brancheneinschätzungen dürfte sich China in den nächsten 20 Jahren zum größten Sport- und Fitnessmarkt der Welt entwickeln. Auch der Sportartikler Adidas sieht weiteren Auftrieb. In den ersten neun Monaten 2016 stiegen die Umsätze in China im Jahresvergleich um 28 Prozent, wie ein Adidas-Sprecher sagt – nach einem Umsatz von 2,5 Mrd. Euro 2015.
Auch im Fußballgeschäft zeichnet sich ein Boom ab, zumal sich China für eine der nächsten Weltmeisterschaften bewerben wird und gleich das Ziel ausgegeben hat, dann den Titel zu erringen.