Bühne frei für den Superstar unter den Skistars
Offen plaudert Federer-Fan Lindsey Vonn über ihre TV-Serie und ihr Vertrauen. Haare machen geht noch nicht, WM-Gold ist aber immer möglich.
Der erste große Auftritt bei der Ski-WM in St. Moritz – er gehörte nicht dem aktuell besten Skifahrer Marcel Hirscher, nicht seinem weiblichen Pendant Mikaela Shiffrin und auch nicht der Schweizer Nummer eins Lara Gut. Er gehörte Lindsey Vonn. Wem sonst. Kein(e) andere(r) genießt die Aufmerksamkeit mehr. Von wegen lästige Pflicht. Top gestylt, mit Hündin Lucy an der Leine und unter Blitzlichtgewitter ist sie gekommen. Oder besser gesagt erschienen. Professionell und ebenso locker promotete der US-Star seine TV-Serie „Chasing History“.
Vonn stand offen Rede und Antwort. „So bin ich in den sozialen Medien und die Serie wird mich als diese Person zeigen. Ich warne euch, ihr werdet oft denken, dass ich deppert bin“, sagt die 32-Jährige lachend. „Chasing History“– Geschichte will sie schreiben. Nicht in St. Moritz. Die 86 Weltcupsiege, der Rekord von Ingemar Stenmark, haben Priorität. „Der Rekord wäre für mich das Größte, dann kommt Olympia, dann die WM“, sagt die 77-fache Siegerin.
Beim Haarzopf-Binden hat sie noch Probleme, eine WM-Medaille aber als Ziel. Am besten Gold. „Ich fahre nicht um Platz zwei. Entweder scheide ich aus oder ich gewinne. Das ist meine Mentalität.“Die sie seit ihrem Comeback nach ihrem Oberarmbruch unter Beweis gestellt hat. Dem Sieg in Garmisch folgten zwei Stürze in Cortina. So sei ihr Selbstvertrauen nicht so groß wie normal. Dennoch könne es für Gold reichen. „Garmisch war nur einer von vielen Rückschlägen in meinem Leben.“
Gerade in der Schweiz durfte beim Thema Comeback die Frage nach Roger Federer nicht ausbleiben. „Jeder hat gesagt, er wird nie wieder ein Grand Slam gewinnen. Er hat es geschafft und er ist so ein demütiger Champion, faszinierend“, outete sich Vonn einmal mehr als Federer-Fan.