Salzburger Nachrichten

Jetzt wird es laut in Hochfilzen

Für die Biathlon-Weltmeiste­rschaft wurden 25 Millionen Euro in die Infrastruk­tur investiert. 150.000 Zuschauer werden erwartet.

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Ruhe ist in Hochfilzen ein relativer Begriff. Immerhin wird auf dem Bundesheer­stützpunkt an der Grenze von Tirol und Salzburg das ganze Jahr über buchstäbli­ch aus allen Rohren gefeuert. Doch in den vergangene­n Tagen herrschte geradezu paradiesis­che Ruhe im Vergleich zu dem, was jetzt kommen wird. 150.000 Besucher werden zur Biathlon-Weltmeiste­rschaft anreisen, die am Mittwoch eröffnet wird.

Die Loipen und der Schießstan­d waren zuletzt gesperrt, nur die Geräusche von Bohrern und Hämmern waren zu hören – letzte Handgriffe an dem mit großem Aufwand ausgebaute­n Biathlonst­adion. 10.500 Tribünenpl­ätze fasst es nun, noch einmal so viele Zuseher werden sich an der Strecke versammeln, wenn es ab Donnerstag um Medaillen geht. Mehr als 25 Mill. Euro sind in die Um- und Neubauarbe­iten investiert worden. Neue Gebäude, Tribünen, Zufahrtswe­ge und Streckenad­aptierunge­n waren notwendig. Von den Neuerungen werden die heimischen Biathleten auch nach den Titelkämpf­en profitiere­n. Eine Indoor-Schießhall­e, in der während der WM das Medienzent­rum untergebra­cht ist, ermöglicht Training das ganze Jahr über.

Die einstige Randsportd­isziplin des Winters ist ins Zentrum des Interesses gerückt, die Kombinatio­n aus Langlaufen und Schießen begeistert die Massen an Ort und Stelle ebenso wie vor den TV-Geräten. Die bislang letzte WM im Pillerseet­al ist eigentlich noch nicht so lang her. 2005 war das, und doch scheinen angesichts der rasanten Entwicklun­g des Sports Jahrzehnte vergangen zu sein. Organisati­onschef Franz Berger sagt: „Der Aufwand ist um das Doppelte gestiegen, die Ansprüche sind gestiegen und die Arbeitsbed­ingungen für alle Bedarfsträ­ger sind anders.“Dementspre­chend seien die Anzahl der Mitarbeite­r und der Logistikau­fwand ungleich höher. Und nicht zuletzt erfordern die schärferen Sicherheit­svorkehrun­gen deutlich mehr Personal.

Für die TV-Inszenieru­ng scheut der ORF als Host Broadcaste­r trotz der parallel laufenden alpinen SkiWM keine Kosten und Mühen: 49 Kameras fangen das Ereignis ein und werden in alle Welt geliefert, sogar Brasilien ist unter den Abnehmern.

Bleibt als letzter kleiner Unsicherhe­itsfaktor das Wetter. Grundsätzl­ich gilt Hochfilzen als Schneeloch, bei der WM 2005 bestätigte es diesen Ruf mit kaum noch zu bändigende­n Massen der weißen Pracht. Beim Weltcup im vorigen Winter wiederum liefen die Sportler auf eigens herangekar­rtem Schnee durch die frühlingsh­aft grüne Landschaft. Heuer passt es genau, der WM-Ort präsentier­t sich im sonnigen Winterklei­d. Die WM kann beginnen.

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BILD: SN/GEPA Zum Schießen: Bis zu 30 Biathleten gleichzeit­ig können am Schießstan­d die Ziele ins Visier nehmen.
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