Entsetzen über den Hass gegen RB Leipzig
„Extreme Aggressivität und Gewaltbereitschaft“: RB-Fans wurden in Dortmund mit Steinen beworfen.
Reichlich Diskussionsbedarf gab es nach dem Schlager der deutschen Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig am Samstag (1:0). Dabei ging es weniger um das Spiel selbst als um die Vorkommnisse im Umfeld.
Der Aufsteiger reagierte am Sonntag mit einer Stellungnahme. „Die Übergriffe von Dortmunder Fans gegen gegnerische Zuschauer, gegen die Polizei, aber auch Beleidigungen und Straftaten gegen Kinder und Frauen sind nicht tragbar und beschämend für ganz FußballDeutschland“, hieß es in der Mitteilung. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Reinhard Rauball seien gefordert: „Wir erwarten von Herrn Watzke und Herrn Rauball, dass diese von mehreren Tätern verübten Vorfälle – die diese Saison erstmals unsere Fans betrafen – lückenlos im Interesse der gesamten aufgeklärt werden.“
Auf dem Weg zum Stadion waren RB-Fans mit Steinen und Dosen beworfen worden. Während der Attacken seien vier Polizisten verletzt worden. Der BVB verurteilte in einer Stellungnahme die massiven Angriffe von Dortmunder Randalierern und kündigte eine Aufarbeitung der Geschehnisse an. Es sei „eine extreme Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Dortmunder Anhängerschaft gegenüber den Gästen festgestellt“worden, hieß es. Auch „kleine Kinder, Frauen oder Familien“seien ins Visier der Randalierer geraten. Von den Fans im Stadion wurden die Leipziger Bundesliga mit zahlreichen gehässigen Transparenten begrüßt.
Emotional war es auch auf dem Rasen zugegangen. Selbst der als weniger lebhaft bekannte Dortmund-Trainer Thomas Tuchel ließ seinen Emotionen freien Lauf. Mit Freudensprüngen feierte der BVBCoach den Siegestreffer von PierreEmerick Aubameyang. Am Ende der Zitterpartie ließ er sich gar zu einer spöttischen Geste Richtung Leipziger Bank hinreißen.
„Wenn diese spezielle Energie da ist, wenn Druck drauf ist, dann packt es mich eben auch“, kommentierte der Trainer, gab sich aber reumütig. „Das kann man sich natürlich komplett sparen.“
Nach der Schlussphase, in der den Gästen der vermeintliche Ausgleich von Federico Palacios Martínez wegen Abseits verweigert wurde, wurde es ruhiger. „Eine Niederlage in Dortmund wird uns nicht zurückwerfen“, befand Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl.