Trump bereitet viel Bauchweh
Zum Leserbrief „Trump-Berichte sind einseitig“(SN, 27. 1.): Ja, es stimmt, derzeit lässt sich nichts Gutes an Herrn Trump finden. Journalisten können ja auch nur das berichten, was Herr Trump so sagt und täglich twittert. Und das ist in der Tat besorgniserregend.
Auf politischer Ebene sind es übrigens nur die ausgewiesenen Rechtspopulisten, die von der Attitüde des Herrn Trump positiv beeindruckt sind. Dass Herr Trump die Wahlen gewonnen hat, und das nur aufgrund des seltsamen Wahlrechts in den USA, kann kein Grund sein, ihn gut zu finden. Im Übrigen haben diverse TV-Reportagen gezeigt, dass viele Amerikaner, die ihn gewählt haben, dies nicht aus Überzeugung über seine Fähigkeiten und Charaktereigenschaften getan haben, sondern um ihrer Enttäuschung über das sogenannte Establishment Ausdruck zu verleihen. Es gibt also sehr wohl Bemühungen der Journalisten, das Wahlergebnis der USA kritisch zu hinterfragen. Sucht man entsprechende Berichte, darf man sich aber nicht auf die Printmedien beschränken, sondern muss auch das Fernsehen und andere Informationskanäle einbeziehen. Es liegt nicht an den Journalisten, dass die aktuelle Berichterstattung über Herrn Trump vielen Menschen die Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Nur zwei Beispiele dazu: Herr Trump scheut sich nicht davor, die Folterung von Terrorverdächtigen gutzuheißen, obwohl dies gegen die Menschenrechte und auch gegen amerikanische Gesetze verstößt. Mit der Mauer zu Mexiko möchte er verhindern, dass Drogen und Kriminelle die USA „überschwemmen“, übersieht dabei aber gefälligst, dass Drogensucht und Kriminalität nicht durch Mauern bekämpft werden können, sondern vielfach Folgen schlechter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen sind, die es zu verbessern gilt. Kurzum, es liegt einzig und allein an Herrn Trump, ob es etwas „Gutes“von ihm zu berichten gibt oder nicht. Dem europäischen Journalismus vorsätzlich einseitige Berichterstattung zu unterstellen ist, gelinde gesagt, unangebracht. Dipl.-Ing. (FH) Ernst Engelsberger, 5122 Ach