Vorsprechen für den Traumjob über den Wolken
Airlines suchen dringend Personal: Die deutschte Lufthansa allein braucht heuer 2600 neue Flugbegleiter. Am Samstag suchte sie diese bei einem Casting im Salzburger Kongresshaus.
SALZBURG-STADT. „Ich melde mich, sobald ich etwas weiß“, sagt die junge Frau mit Dutt zu ihrem Begleiter und atmet tief durch. Doch die Schultern im eleganten Kostüm bleiben oben, die Anspannung ist groß. Wie Hunderte andere will sie sich beim Casting der Lufthansa im Salzburger Kongresshaus beweisen. Bereits um 8.30 Uhr hat sich eine Schlange im Foyer gebildet. Der Raum aus Glas und Metall, die Steher mit Gurten als Absperrung und die leise dudelnde Musik im Hintergrund verströmen Flughafenatmosphäre.
Unter die aufgeregten Kandidaten mischen sich echte Stewardessen in Uniform und mit rot geschminkten Lippen. Sie erkundigen sich, ob die Bewerber eine schöne Anreise hatten und wie sie sich fühlen. „Nervös“, lautet die Antwort mehr als ein Mal.
Der Großteil der meist jungen Menschen kommt aus Bayern. Manche sind aus Mannheim oder sogar aus Polen angereist.
Einer der wenigen Salzburger ist Manuel Steinacher aus Lamprechtshausen. Er ist – verglichen mit anderen Bewerbern – eher leger gekleidet mit offenem karierten Hemd über einem TShirt. „Ich habe mir vorgenommen, mehr von der Welt zu sehen“, sagt er locker. Seine Ausbildung geht freilich in eine andere Richtung: Er besucht die HTL in Itzling mit Schwerpunkt Elektronik und Informatik.
Die Lufthansa hat im Vorjahr mit den Castings begonnen. „Wir haben in relativ kurzer Zeit sehr viele Flugbegleiter gesucht, da mussten wir neue Wege gehen“, sagt Klaus Jacobsen, der die Castings abwickelt. 2016 wurden bei sechs Terminen rund 2000 Bewerber registriert. Am Samstag war in Salzburg nach 300 Kandidaten Schluss. Ausbeute: Etwas mehr als 100 neue Mitarbeiter.
„Ich habe mir vorgenommen, mehr von der Welt zu sehen.“Manuel Steinacher, HTL-Schüler