Salzburger Firma öffnet die Tore bei Ski-WM in St. Moritz
Rennläufer, VIPs und 3000 Freiwillige und Journalisten tummeln sich bei dem sportlichen Großereignis. Wer wann und wo Zutritt hat, das organisiert ein junges Unternehmen aus Salzburg.
SALZBURG. Für den Salzburger Armin Hessenberger hat die alpine Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz schon drei Tage vor der heutigen Eröffnung begonnen. Seit Freitag ist der Projektleiter des Technologie- und Systemanbieters eventDATA-services in dem Nobelskiort im Einsatz. Die eigentliche Arbeit sei längst erledigt, sagt Hessenberger. „Wir haben dieses Projekt zwei Jahre lang vorbereitet.“Die Salzburger hatten bei der Ausschreibung drei Mitbewerber aus dem Rennen geworfen und den bisher größten Auftrag in der jungen Firmengeschichte an Land gezogen: Das Unternehmen organisiert während der Ski-WM die Akkreditierung und das Gäs- temanagement. Unmengen von Anmeldedaten und Informationen wurden aus verschiedenen Systemen zusammengeführt und verarbeitet.
„Wir wickeln 40.000 Akkreditierungen ab“, sagt Hessenberger. Dabei geht es nicht nur um die Athleten, die Delegationen, die Trainer, die Serviceleute und die Rennorganisatoren. Bei der WM werden sich außerdem jede Menge VIPs sowie 1500 Medienvertreter tummeln. Dazu kommen noch einmal so viele Freiwillige, die tageweise tätig sind. Die Journalisten konnten sich über ein eigens entwickeltes Webportal registrieren und erhielten zugleich einen persönlichen Link zur Hotelbuchungsplattform. Durch die spezielle Software würden die Zutrittskarten für jeden Berechtigten je nach Bedarf zugleich zur Liftkarte, zum Essensbon, zum Parkticket, zur Sitzplatzkarte oder zum Ticket für den Shuttle, erklärt Geschäftsführer Thomas Wiedner. Zusätzlich zur Lizenz für die Software stelle man den Kunden die technische Infrastruktur zur Verfügung.
St. Moritz ist für das Unternehmen kein Neuland: Das Team war bereits beim Weltcuprennen 2015 und beim Weltcupfinale 2016 vertreten. „Das erste Sportereignis, bei dem wir so richtig wahrgenommen wurden, war das Hahnenkammrennen 2014 in Kitzbühel“, sagt Wiedner. Seither gehe es steil bergauf.
Zuletzt setzten die Organisatoren der Weltcuprennen in Garmisch auf das Know-how aus Salzburg. Zu den Kunden zählen auch die Veranstalter von hochkarätigen Tennis- und Golfturnieren und Eventagenturen. Eine deutsche Werbeagentur mit 50 Niederlassungen weltweit wird im Juni 1500 Mitarbeiter an den Wolfgangsee einladen. EventDATA übernimmt das Gästemanagement. Im März wartet mit den Special Olympics in der Steiermark das nächste sportliche Großereignis.
„Viel schneller wollen wir nicht mehr wachsen“, sagt Wiedner. Er hatte das Unternehmen mit Bernd Barta Anfang 2013 als Tochter der Schweizer Mutterfirma gegründet. Alle Projekte werden über Salzburg abgewickelt. Das Büro in der Panzerhalle ist für die seit Kurzem sieben Mitarbeiter fast zu klein geworden. Im Vorjahr wurden über Crowdfunding 300.000 Euro lukriert, die in eine Weiterentwicklung der Software investiert werden. Heuer will das Unternehmen erstmals die Umsatzgrenze von einer Million Euro überschreiten.