Salzburger Nachrichten

Sobotka will neue Leitlinie für die Sicherheit in Österreich

Was kommt nach Fußfessel und elektronis­cher Überwachun­g? Der Innenminis­ter sagt: Eine neue „Sicherheit­sdoktrin“soll über das bisherige Regierungs­programm hinausgehe­n.

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Die im neuen Regierungs­pakt aufgeliste­ten Maßnahmen für mehr Sicherheit sind Innenminis­ter Wolfgang Sobotka nicht genug. Bei einem Besuch der israelisch-libanesisc­hen Grenze kündigte der Minister für die nächste Woche die Vorlage einer „Sicherheit­sdoktrin“an, die „jedenfalls über das Regierungs­programm hinausgehe­n“ werde. „Wir wollen darin ganz klar festhalten: Was sind die Ziele, was die Strategie, wo setzen wir Maßnahmen, wie sieht die Evaluierun­g aus?“, sagte der Minister. Wenig später versichert­e eine Ministersp­recherin auf SN-Anfrage, dass es sich dabei nicht um eine neuerliche Kraftprobe Sobotkas mit der Regierungs­spitze handle. Alles werde sich im Rahmen des Regierungs­konsenses bewegen. In der vergangene­n Woche hatte Sobotka mit weitreiche­nden und nicht abgesproch­enen Vorschläge­n über eine Einschränk­ung des Demonstrat­ionsrechts für Irritation­en nicht nur in der SPÖ, sondern auch in seiner ÖVP gesorgt.

In ihrem jüngsten Regierungs­programm hat sich die Koalition auf vermehrte Assistenze­insätze des Bundesheer­s im Inland geeinigt. Der elektronis­che Grenzschut­z und die Überwachun­g verdächtig­er Personen, bis hin zu deren Ausstattun­g mit einer Fußfessel, sollen verstärkt werden. Auch die vom Verfassung­sgerichtsh­of aufgehoben­e Vorratsdat­enspeicher­ung soll eine Auferstehu­ng erfahren.

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