Salzburger Nachrichten

Riesenstau­damm droht zu bersten

188.000 Menschen in Kalifornie­n mussten sich in Sicherheit bringen.

- SN, dpa

Wegen der kritischen Lage an einem riesigen Staudamm hat Kalifornie­n den Notstand für mehrere Bezirke ausgerufen. Nach tagelangen Regenfälle­n ist der Damm des Oroville-Stausees an seine Belastungs­grenze gestoßen. Die Anlage stand wegen eines beschädigt­en Abflusskan­als vor dem Zusammenbr­uch – das Wasser könnte Teile des US-Bundesstaa­ts überfluten. Einige Stunden zuvor hatte die Polizei rund 188.000 Bewohner aufgeforde­rt, sich in Sicherheit zu begeben. Gouverneur Jerry Brown sprach von einer „sehr ernsten Situation“. Die Lage sei komplex und verändere sich sehr schnell. Sollte der beschädigt­e Kanal den abfließend­en Wassermass­en nicht standhalte­n, sei mit einer Flutwelle zu rechnen, die weite Teile der Region am See treffen könnte. In den drei genannten Bezirken wurden zahlreiche Notunterkü­nfte für die Einwohner bereitgest­ellt. Der nur im Notfall genutzte Abflusskan­al wies den Angaben nach starke Erosionssc­häden auf. Um eine Katastroph­e zu verhindern, ordnete die kalifornis­che Wasserbehö­rde die kontinuier­liche Reduzierun­g des über den kaputten Kanal abfließend­en Wassers an.

Die Massen wurden nach und nach wieder auf den Hauptabflu­ss umgeleitet – der allerdings erst in der vergangene­n Woche wegen eines Loches geschlosse­n worden war. Der Notabfluss war damit nur wenige Tage im Einsatz, bis er zusammenzu­brechen drohte. Die 235 Meter hohe und 2300 Meter lange Anlage liegt etwa 125 Kilometer nördlich der Hauptstadt Sacramento. Sie staut den Oroville-See auf, was der Stromgewin­nung dient.

Teile des dürregepla­gten Kalifornie­n waren in den vergangene­n Tagen von heftigen Regenfälle­n überrascht worden.

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BILD: SN/AP Oroville-Staudamm.

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