0,01 Sekunden fehlten für Gold
Am Ende fehlten Marcel Hirscher in der Kombinations-Entscheidung nach seiner Erkrankung erst die Kraft und dann das Glück: 0,01 Sekunden hinter Luca Aerni reichte es „nur“zu Silber. Dominiert nun Frust oder Freude?
Marcel Hirscher und die Ski-WM von St. Moritz – wird das noch die große Liebe? Nun ja, am gestrigen Montag hätte es fast gefunkt – und dann fehlte doch eine einzige Hundertstelsekunde auf den Sensations-Weltmeister Luca Aerni aus der Schweiz, der zuvor noch nie im Weltcup unter den Top 3 lag. War das jetzt ein gewonnenes Silber oder eine verlorene Goldmedaille? Das wollte auch der Moderator der internationalen Pressekonferenz wissen und eröffnete mit dem Hinweis, dass sich Hirscher schon einmal mehr gefreut habe. Dessen extrakurze Replik: „Das ist Ihre Interpretation.“
Jedenfalls war die Entscheidung in der Kombination ungewöhnlich spannend und kurios. Aerni belegte
„Aber jetzt reicht’s bald mit den Schweizer Siegen.“Matthias Mayer, Kombinations-17.
Rang 30 nach der Abfahrt (unglaubliche 2,61 Sekunden hinter Romed Baumann) – sechs Hundertstel vor dem Polen Maciej Bydliński. Das war entscheidend: Als 31. wäre er als 31. gestartet, so kam der Schweizer Slalomspezialist mit der Startnummer 1. Die nutzte er mit der Fahrt seines Lebens zu Gold. Doch dass am Ende selbst ein Toptechniker wie Alexis Pinturault (verlor 2,01 Sekunden auf Aerni) chancenlos war oder Romed Baumann als Halbzeitführender 3,73 Sekunden verlor, deutet nicht auf reguläre Bedingungen hin. Das sprach auch Hirscher an. „Schade für Romed, aber auf der Piste war er chancenlos.“Warum das so war? „Die starke Sonneneinstrahlung und die Höhenlage sind halt Besonderheiten von St. Moritz. Ich kann nur hoffen, dass die Strecke im Slalom besser ist.“Der steigt am Sonntag – und da kann Hirscher nur hoffen, dass das Hundertstel „einmal auf meiner Seite ist“.