Ein Tenor wird neuer Chef des Linzer Brucknerhauses
Der Intendant des „jOPERA jennersdorf festivalsommer“, Dietmar Kerschbaum, wird 2018 Hans-Joachim Frey als künstlerischer Leiter der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA), zu der auch das Linzer Brucknerhaus gehört, nachfolgen. Die HearingKommission habe nach intensiven Beratungen mehrheitlich eine Entscheidung getroffen, teilte das Büro von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) am Dienstag mit. Von 43 Bewerbern waren sieben Favoriten in die Endrunde am Montag gelangt. Schlussendlich fiel die Wahl mit sieben zu vier Stimmen (eine Enthaltung) auf den österreichischen Intendanten und Sänger. In der nächsten Sitzung des LIVA-Aufsichtsrats am 10. März wird der 47Jährige als neuer Leiter vorgeschlagen.
„Die Karriere von Dietmar Kerschbaum reicht vom Musiker und Sänger bis hin zur internationalen Festivalorganisation. Die Erfahrung, welche er durch seine vielfältigen Engagements und Tätigkeiten mit sich bringt, würde die Linzer Kulturlandschaft maßgeblich bereichern“, sagte Klaus Luger. Auch in Salzburg ist Dietmar Kerschbaum kein Unbekannter, der Tenor trat mehrmals im Landestheater auf und vor allem bei den Salzburger Festspielen an der Seite von Jonas Kaufmann in Stefan Herheims umstrittener Inszenierung der „Entführung aus dem Serail“und zuletzt als Monostatos in der „Zauberflöte“unter Riccardo Muti.
Auf den neuen LIVA-Chef wartet keine leichte Arbeit: Er soll das Brucknerhaus sowie das Internationale Brucknerfest neu programmieren. Hans-Joachim Frey, der das Haus seit 2013 führt, war wegen schwacher Besucherzahlen und wegen eines Kontrollamtsberichts in die Kritik geraten. Er wird Linz spätestens mit Jahresende verlassen und geht nach Sotschi: als Leiter des internationalen Kultur- und Festivalzentrums, das am Gelände des Medienzentrums der Olympischen Winterspiele 2014 entsteht.