Aus Opel soll ein Franzose werden
Der französische Autokonzern PSA Peugeot Citroën will offenbar den deutschen Autobauer Opel kaufen. Die beiden Konzerne arbeiten bereits seit 2012 bei verschiedenen Projekten in Europa zusammen.
General Motors (GM), der USMutterkonzern von Opel, hat am Dienstag Gespräche über einen Verkauf seines Europa-Geschäfts an PSA Peugeot Citroën bestätigt. Man lote verschiedene Möglichkeiten zur Expansion und Kooperation aus, inklusive einer möglichen Übernahme der deutschen und britischen GM-Töchter Opel und Vauxhall. GM hatte im vergangenen Jahr im Europa-Geschäft ein Minus von 257 Mill. Dollar (rund 240 Mill. Euro) eingefahren.
Die Opel-Betriebsräte sehen sich bei den Verkaufsgesprächen übergangen. Es wäre eine beispiellose Verletzung sämtlicher deutscher wie europäischer Mitbestimmungsrechte, sollten sich die Meldungen über Gespräche zwischen PSA und dem Opel-Mutterkonzern General Motors bestätigen, erklärte der für die deutschen Opel-Werke zuständige IG-Metall-Bezirk Mitte in Frankfurt. Gleichzeitig erklärte die Gewerkschaft aber ihre Bereitschaft zur vorbehaltlosen Prüfung der Vorschläge.
PSA Peugeot Citroën hat im Vorjahr weltweit über 3,1 Mill. Fahrzeuge abgesetzt. Konzernchef Carlos Tavares fuhr zuletzt einen harten Sanierungskurs, auch mit Werkschließungen und Jobabbau. Für die Rettung schoss auch der französische Staat Geld zu und hielt zuletzt rund 14 Prozent der Anteile, ebenso wie der chinesische Hersteller Dongfeng. Der Einfluss der Peugeot-Familie sank im Zuge der Sanierung beträchtlich.
Opel-Mutter GM macht in Europa hohe Verluste