Polizei gibt sich nach Mord zugeknöpft
Die Leiche eines Tirolers wird im Kofferraum des Autos eines Italieners gefunden. Von dem Tatverdächtigen fehlt offenbar noch jede Spur.
Nach dem Fund der Leiche eines Tirolers im Kofferraum eines Autos in Baumkirchen (Bezirk Innsbruck-Land) ist der Tatverdächtige, ein namentlich bekannter 41-jähriger Italiener, weiter flüchtig. Derzeit sei man „vollkommen im Unklaren“, wo der Mann sein könnte, sagte LKA-Leiter Walter Pupp am Sonntag. „Wir vermuten zwar, dass er sich in Italien aufhält, konkrete Anhaltspunkte dafür gibt es aber nicht.“
Details zum Tathergang und zu den Ermittlungen wollte der LKA-Chef zunächst nicht bekannt geben. Begründung: Es handle sich um Täterwissen, das bei Veröffentlichung die Ermittlungsarbeiten gefährden könnte.
Das Opfer, ein 47-jähriger Tiroler, hatte sich am Dienstag mit dem Italiener wegen eines Autokaufs getroffen, danach fehlte von ihm jede Spur. Mittwoch früh erhielt die Frau des 47-Jährigen, die zu diesem Zeitpunkt nicht in Tirol war, ein mysteriöses SMS von ihrem Mann. Sie zweifelte an der Echtheit und erstattete Vermisstenanzeige.
Am Freitag erschienen schließlich ein Mann und eine Frau in dem Gasthof in Baumkirchen, in dem sich der Italiener eingemietet hatte, und wollten dessen Zimmerschlüssel zurückgeben. Zudem sollte eine Abschleppfirma den Wagen, mit dem der Italiener angereist war, wegen eines angeblichen Defekts verladen und zurück nach Italien bringen. Die Polizei verhinderte dies; bei der Durchsuchung des Wagens wurde die Leiche des 47-Jährigen im Kofferraum gefunden. Der Italiener konnte zunächst von der Polizei erreicht werden und bestätigte, dass er am Mittwoch zwei Fahrzeuge des Tirolers gekauft und mitgenommen habe. Eine weitere Befragung war nicht mehr möglich, da er nicht mehr erreichbar war. Die Todesursache des Tirolers war laut Polizei ein „Angriff auf den Hals“. Zu der Tat dürfte es bereits am Dienstag, möglicherweise in der Wohnung des Opfers, gekommen sein. Nähere Details wollte Pupp jedoch nicht bekannt geben.