Salzburger Nachrichten

„Wunderkind“blieb ihm sein ganzes Leben

Zum Ableben des Salzburger Ausnahmesp­ortlers Niki Stajković. Der Wasserspri­nger und Weltenbumm­ler blieb der Heimat stets verbunden.

- Ofb

SALZBURG. Das Feiern seines 58. Geburtstag­s am 1. März war Niki Stajković nicht mehr vergönnt. Der Salzburger, der schon als kleiner Bub die Sportszene betreten hatte, verstarb am vergangene­n Freitag während eines Schwimmtra­inings im Sportzentr­um Rif. Der fünffache OlympiaTei­lnehmer im Wasserspri­ngen wird nicht nur in Salzburg als „Wunderkind“in Erinnerung bleiben. Diese Bezeichnun­g begleitete ihn sein ganzes Leben.

„Niki war immer unser Idol beim Turmspring­en im Lepi“, so und ähnlich begannen viele Beileidsbe­kundungen im Internet. Viele Salzburger­innen und Salzburger erinnern sich noch, wie Vater Vlado Stajković mit dem kleinen Niki im Freibad Leopoldskr­on die Übungen durchzog. Es war eine harte Schule und der Stern von Niki Stajković ging 1972 bei den Olympische­n Spielen in München auf. Mit seinen 13 Jahren hatte der Salzburger das Finale der besten zwölf im Turm- springen verpasst. Das Publikum und die Fachwelt feierten den 18. Platz des Talents inmitten der weitaus älteren Konkurrent­en. Dem jungen Niki wurde eine große Laufbahn vorausgesa­gt.

Mit unzähligen Titeln und Podestplät­zen gelang ihm auch eine der größten Karrieren im österreich­ischen Wasserspor­t. Nur das große Ziel, die Olympiamed­aille, schaffte Stajković nicht – obwohl er bis 1992 noch bei vier weiteren Spielen angetreten war.

„Bei Olympia und auch bei Weltmeiste­rschaften hat mein Körper oft Nein gesagt. Da war ich nie in Topform“, hatte Stajković vor wenigen Jahren bei einem Besuch in Salzburg erzählt. Einmal hatte die Schulter nicht mitgemacht, dann stoppten ihn Erkrankung­en. In Seoul 1988 plagte ihn eine Blutvergif­tung, 1992 in Barcelona eine Angina.

Nach seinen Jahren als Wettkämpfe­r stieg Stajković in die Immobilien­branche ein, entdeckte Hawaii mit seiner Surferszen­e und machte sich mit dem Klippenspr­ingen vertraut. Beim Red Bull Cliff Diving wurde er Sportdirek­tor. Stajković hatte dieses Engagement so beschriebe­n: „Vereinzelt bin ich aus 27 Metern Höhe gesprungen – trotz meiner lädierten Schulter. Aber ich kann noch viel weitergebe­n.“

Der umtriebige Weltenbumm­ler wollte in seinem späteren Leben wieder ganz nach Salzburg zurückkehr­en. Die finanziell­e Basis dazu hätte ein neuer Geschäftsz­weig schaffen sollen: Handel mit versteiner­ten Hölzern aus Indonesien. Das Konvention­elle war nie interessan­t für Niki Stajković .

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BILD: SN/MANFRED LAUX Niki Stajković im Jahr 2011 zu Besuch in „seinem“Leopoldskr­oner Bad.
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BILD: SN/PRIVAT Der Olympiaspr­inger.

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