Kann Tierschutz Ansichtssache sein?
Wenn es um den Verkauf ländlicher Produkte geht, beruft sich Tierschutzsprecher und Landwirtschaftskammerpräsident NR-Abg. Franz Eßl nur zu gern darauf, dass Österreich europaweit das beste Tierschutzgesetz habe. Geht es um die Kastrationspflicht für die Katzen, wollen die Standesvertreter der Bauernschaft nichts mehr vom Tierschutzgesetz wissen!
Zur geplanten Novelle des Tierschutzgesetzes, u. a. der angestrebten Aufhebung der Kastrationspflicht für Katzen, hat es mehr als 600 kritische Stellungnahmen anerkannter Tierschutzorganisationen, Landesregierungen, Universitäten u. a. gegeben.
Ing. Bachleitner, Direktor des Salzburger Bauernbunds, spricht in diesem Zusammenhang (Leserbrief, 15. 2.) vom fehlenden Hausverstand sog. Hardcore-Tierschützer. Mein Hausverstand sagt: Tierschutz ist nicht nur eine moralische, sondern auch eine gesetzliche Verpflichtung. Und Gesetze gelten für alle. Tierschutz ist eben nicht Ansichtssache und hat nichts mit Profit zu tun.
Es wäre wesentlich klüger, an konstruktiven Lösungen mitzuwirken. Laut Herrn Bachleitner lässt die überwiegende Zahl der Bauern ihre Tiere freiwillig kastrieren, umso unverständlicher ist dann dieser massive Einsatz, ein sinnvolles Gesetz zu bekämpfen.
Diese Verantwortlichen tun den bäuerlichen Betrieben mit ihrem Auftreten keinen Gefallen, so werden all jene, die sich an die Gesetze halten und ihre Tiere gut versorgen, mit den ewig Uneinsichtigen in einen Topf geworfen.
Nicht vergessen sollte der Bauernbund, dass gerade jene Menschen, die ein Bewusstsein für Umwelt und Tiere haben, auch die Kundschaft der Bauern sind – sie sind es, die die regionalen Produkte kaufen. Beatrice Caba 5023 Salzburg