Salzburger Nachrichten

„Der Ausschuss ist derzeit nicht zielführen­d“

- Reinhold Lopatka

Reinhold Lopatka ist Fraktionso­bmann der ÖVP im Parlament. SN: Was spricht gegen einen neuen Untersuchu­ngsausschu­ss zu den Eurofighte­rn? Lopatka: Erstens sitzen viele Auskunftsp­ersonen und betroffene Unternehme­n im Ausland. Diese müssen weder Beweismitt­el vorlegen noch vor den Ausschuss kommen. Und zweitens gibt es durch die neue Anzeige von Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil bei der Staatsanwa­ltschaft eine lange Liste an Beschuldig­ten. Die werden sich vor dem Ausschuss der Aussage entschlage­n. SN: Also kein U-Ausschuss? Der Ausschuss ist derzeit nicht zielführen­d. Man sollte abwarten, ob die Staatsanwa­ltschaft der Argumentat­ion des Verteidigu­ngsministe­riums folgt. Man kann dann noch immer einen Untersuchu­ngsausschu­ss einsetzen. Der Hypo-Untersuchu­ngsausschu­ss kostete 5,4 Millionen Euro. Das ist viel Geld, das man nicht so mir nichts, dir nichts wegen einiger Behauptung­en von Peter Pilz ausgeben sollte. SN: Pilzbehaup­tet, es gebe neue Fakten. Pilz legt nicht auf den Tisch, was er – angeblich – weiß, sondern macht nur vage, nebulöse Andeutunge­n. Schon sein Verhalten am Wochenende zeigte deutlich, worum es gehen soll: um die Selbstinsz­enierung von Peter Pilz. Statt Fakten zu liefern, präsentier­t er jede Menge Verschwöru­ngstheorie­n. SN: Könnte ein U-Ausschuss nicht die politische Verantwort­ung klären? Die handelnden Personen von 2002, als der Vertrag abgeschlos­sen wurde, sind nicht mehr im Amt, man kann sie nicht mehr politisch zur Verantwort­ung ziehen. Von den Regierungs­politikern aus 2007, als der Vertrag zum Nachteil Österreich­s geändert wurde, ist nur noch einer aktiv: Landesrat Norbert Darabos.

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