Nur ein Geständnis nach Gruppenvergewaltigung
Eine 28-jährige Deutsche soll in Wien von neun Irakern missbraucht worden sein.
Großteils nicht geständig haben sich am Dienstag im Wiener Landesgericht für Strafsachen jene neun Flüchtlinge aus dem Irak gezeigt, die in der Silvesternacht eine Deutsche vergewaltigt haben sollen. Die Männer sollen die 28-jährige Frau in eine Wohnung im zweiten Bezirk gebracht und sich dort an ihr vergangen haben. Nur ein Angeklagter legte ein Geständnis ab.
Der Prozess wegen sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen Person und Vergewaltigung ist auf mehrere Tage anberaumt. Die Frau war nach Wien gekommen, um gemeinsam mit einer hier lebenden Freundin Silvester zu feiern. Am 31. Dezember machten sie sich gegen 23 Uhr auf den Weg zum Silvesterpfad. Stunden später begegneten vier Angeklagte, die ebenfalls in der Innenstadt feierten, der sichtlich angeschlagenen Frau vor einem Lokal. Sie dürfte zwei Promille Alkohol im Blut gehabt haben und war nicht mehr ansprechbar.
Diesen Umstand nutzten die Iraker aus, indem sie das hilflose Opfer in die Wohnung eines Landsmannes brachten, wo sich weitere fünf Männer aufhielten. „Ein grausamer Entschluss“, stellte Staatsanwältin Karina Fehringer fest. Es sei den Männern von Anfang an um Sex gegangen. Laut Anklage fielen alle neun anwesenden Männer im Alter zwischen 22 und 48 Jahren – acht sind miteinander verwandt oder verschwägert – nacheinander über die Frau her und missbrauchten sie. Das Opfer war laut Staatsanwältin in einem „bewusstlosen, schreckstarren Zustand“und daher außerstande, sich zur Wehr zu setzen.
Einer der Männer (31) fertigte von sich und der völlig verstörten 28-jährigen Frau mit seinem Smartphone ein Selfie an, ehe er sie zur Straßenbahn brachte, wo er weitere Fotos machte. Die Frau leidet seit dem Vorfall an Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Schuld- und Schamgefühlen. Die Urteile sollen am 2. März fallen.