„Es ist, wie es ist. Eine
Die Daten über den Qualifikationsgrad von Flüchtlingen sind teils ernüchternd. Das weiß auch die zuständige Landesrätin.
SALZBURG. Was können jene Flüchtlinge, die nach Salzburg gekommen sind? Welche Berufsausbildung haben sie? Wie gut ist ihr Deutsch bislang?
All das wollte das Land Salzburg in einer Befragung wissen. Die Ergebnisse des ersten Screenings liegen nun vor – sie beruhen auf Eigenangaben und können kaum überprüft werden. 3392 Asylbewerber (2791 Männer, 601 Frauen) wurden in Flüchtlingsunterkünften zwischen Juli und Dezember 2016 befragt. Wobei die Flüchtlinge in der Grundversorgung des Landes insgesamt 61 unterschiedliche Muttersprachen sprechen. Lesen und Schreiben Was den Grad der Alphabetisierung anbelangt, so können fast 83 Prozent der Männer und 75 Prozent der Frauen schreiben und lesen. Ein Viertel der Frauen ist demnach nicht alphabetisiert. 7 Prozent sprechen Deutsch 13 Prozent sprachen zum Zeitpunkt der Befragung gar kein Deutsch. Rund die Hälfte hatte geringe Deutschkenntnisse. Knapp 30 Prozent gaben an, Deutsch zumindest zu verstehen. Nur 7 Prozent der Asylbewerber sagten, dass sie Deutsch auch sprechen können. Wobei es markante Unterschiede gibt. Syrer, Pakistani und Nigerianer haben unterdurchschnittliche Deutschkenntnisse. 70 Prozent ohne Zertifikat 70 Prozent der Asylbewerber konnten zum Befragungszeitpunkt noch kein Deutschlevel wie A1 oder höher nachweisen. Zum Zeitpunkt der Erhebung (Juli bis Dezember 2016) waren aber Deutschkurse in der Grundausbildung in Salzburg noch nicht verpflichtend.
29 Prozent der Asylbewerber hatten bereits einen Kurs besucht und abgeschlossen, die meisten befanden sich auf dem niedrigsten Niveau (A1). Wobei Männer prozentuell gesehen eher einen Deutschkurs besucht haben als Frauen, von denen nicht ganz ein Fünftel bereits einen abgeschlossenen Deutschkurs hat. Die Gründe, warum Frauen zum Teil gar keinen Sprachkurs besuchen, ist, dass sie aufgrund von Kinderbetreuungspflichten keinen Kurs besuchen könnten. Zum Zeitpunkt der Erhebung sagten 73 Prozent, dass sie aktuell einen Deutschkurs absolvieren würden. Bei den Frauen lag dieser Anteil aber nur bei 59 Prozent. Berufsqualifikation Von den 3392 Befragten haben 77 Prozent angegeben, dass sie einen Beruf haben. Bei den Frauen ist der Anteil wesentlich geringer – nur jede Zweite hat demnach einen Beruf ausgeübt in der Heimat. Einen Nachweis über den zuletzt ausgeübten Beruf können insgesamt nur 13 Prozent vorweisen. Was haben Salzburgs Flüchtlinge also zuletzt gearbeitet? Die meisten – nämlich jeder Zehnte – geben an, dass sie im Einzelhandel tätig waren. Fünf Prozent sagten, sie seien in der Landwirtschaft beschäftigt gewesen. Dahinter folgen Sparten wie Innenausbau/Raumausstattung, Transport/Zustellung, Hochbau, Schönheitspflege/Kosmetik, Maschinenund Anlagenbau oder Küchen- und Servicekräfte. Den höchsten Frauenanteil gibt es mit 45,5 Prozent in der Berufssparte Reinigung, Hausbetreuung, Anlernund Hilfsberufe. Berufswunsch Handwerker Der Großteil der Flüchtlinge will künftig einen Handwerksberuf oder einen Job im Kfz-Bereich erlernen. 120 Personen wollen eine Lehre absolvieren, knapp 100 in der Gastronomie oder im Tourismus arbeiten. Weitere Berufswünsche: Pfleger und Pflegerin sowie Friseur und Friseurin.