Salzburger Nachrichten

Nationalpa­rk: Die Wege bleiben für alle offen

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MITTERSILL. Tagelang war heftig debattiert worden. Am Dienstag kam Entwarnung – bei einem Treffen von Alpenverei­n, Naturfreun­den und Nationalpa­rkverwaltu­ng in Mittersill – auf Einladung von LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne).

Der Stein des Anstoßes war die geplante Verordnung eines Wildnisgeb­ietes in den Sulzbachtä­lern. Mineralien­sammler und Bergführer befürchtet­en, die Verordnung käme einer Art Berufsverb­ot und dem Ende der Wegefreihe­it im Nationalpa­rk Hohe Tauern gleich. Der Weg über die Nordroute zum Großvenedi­ger etwa wäre, so die Angst, zur Verwaltung­sübertretu­ng geworden. Nur Stunden vor einer Krisensitz­ung von Mineralien­sammlern und Bergführer­n in Bramberg kam die Entwarnung. Zentrale Botschaft: „Die freie Begehbarke­it im Nationalpa­rk bleibt unangetast­et.“Rössler und die Vertreter der Nationalpa­rkverwaltu­ng und der alpinen Vereine fanden offenbar rasch einen Konsens. Einvernehm­lich habe man sich darauf geeinigt, dass in einem künftigen Sonderschu­tzgebiet Sulzbachtä­ler, gleich wie seit 1984 im gesamten Nationalpa­rk, die herkömmlic­hen Formen des Bergsteige­ns, Wanderns, Tourenskil­aufs „und dergleiche­n“erlaubt blieben. Die Formulieru­ng umfasse alle Aktivitäte­n des Sommer- und Winterberg­steigens einschließ­lich Klettern und Schneeschu­hwandern.

Ebenso klargestel­lt wurde, dass weder für Instandhal­tung noch für Markierung bestehende­r Wege und Steige Genehmigun­gen nötig sind. Die neue Formulieru­ng werde, so Rössler, umgehend nach Abschluss des laufenden Begutachtu­ngsverfahr­ens „schon von Amts wegen“Eingang in die Verordnung finden.

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