Sabine Oberhauser erlag Krebsleiden
Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) starb am Donnerstag an den Folgen einer Krebserkrankung.
Im Februar 2015 – ein halbes Jahr nach ihrem Amtsantritt als Gesundheitsministerin – war bei der Politikerin Unterleibskrebs diagnostiziert worden. Die Gesundheitsministerin, selbst Medizinerin, war von Anfang sehr offen mit der Krankheit umgegangen. So teilte sie ihre Diagnose im Februar 2015 nicht nur via Facebook mit, sondern hielt die Öffentlichkeit auch weiter über Operationen und Chemotherapien auf dem Laufenden und erschien mit abrasierten Haaren beim Ministerrat.
Vor einer Woche hatte Oberhauser per Aussendung bekannt gegeben, dass sie wegen eines längeren Spitalsaufenthaltes zur Behandlung einer Bauchfellentzündung durch Sozialminister Alois Stöger vertreten wird.
Oberhauser war als Kinderärztin, Allgemeinmedizinerin und auch als Krankenhaus-Managerin geschult. In die Spitzenpolitik verschlug es die in Ottakring in einer Gemeindewohnung aufgewachsene Oberhauser eher spät. Der Regierung gehörte sie seit Sommer 2014 an, davor saß sie seit 2006 im Nationalrat, wo sie als Gesundheits- und später Sozialsprecherin der SPÖ fungierte. Im Gewerkschaftsbund war Oberhauser ab 2009 Vizechefin und später auch Frauenvorsitzende. Als Ministerin stellte sie diese Positionen ruhend. Mit dem Amtsantritt Christian Kerns bekam sie 2016 auch die Frauenagenden dazu.
In ihrer Amtszeit wurde das komplette Rauchverbot in der Gastronomie beschlossen, das im Mai 2018 in Kraft tritt. Bei den Verhandlungen zu den neuen Primärversorgungseinrichtungen im Gesundheitsbereich hatte Oberhauser bis zuletzt mit hartnäckigem Widerstand ihrer früheren Funktionärskollegen aus der Ärztekammer zu kämpfen.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bezeugte Oberhauser „tief betroffen“großen Respekt für den offenen Umgang mit ihrer Erkrankung: „Ihre Fröhlichkeit, ihre Kompetenz und ihr Engagement werden uns fehlen“.
Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer erklärte den SN, „es ist tragisch, wenn jemand, der sein Leben dem Dienst an der Republik widmet, so plötzlich aus unserer Mitte gerissen wird.“