Im Langlauf ist Österreich nur Mitläufer
Vier von fünf ÖSV-Athleten verpassten im WM-Sprint die Qualifikation für das 30er-Finale.
LAHTI. Es war keine allzu große Überraschung und doch war am Ende Enttäuschung da: Österreichs Langläufer konnten am Donnerstag zum Auftakt der nordischen Ski-WM in Lahti im Skating-Sprint nicht mit den Besten mithalten. Dominik Baldauf schaffte als einziger ÖSV-Athlet den Einzug in die Top 30, der 24jährige Vorarlberger scheiterte aber gleich im ersten K.-o.-Duell und wurde 18.
Die restlichen Österreicher blieben bereits in der Qualifikation auf der Strecke. Der Salzburger Bernhard Tritscher schied als 33. ebenso aus wie sein Landsmann Luis Stadlober (nicht in den Top 40) und Niklas Liederer (nicht in den Top 70) sowie Lisa Unterweger (36.) bei den Damen. Tritscher, der Olympia-Siebte von Sotschi, hatte sich eigentlich viel vorgenommen. Nach einer bisher schwierigen Saison („Ich war vor der Tour de Ski krank, habe es dann übertrieben und bin in eine Art Übertraining gekommen“) hat sich der 28-jährige Saalfeldner zuletzt gut in Form gefühlt. Nun will Tritscher am WM-Schlusstag auch noch über 50 km antreten.
Abgesehen von Teresa Stadlober, die als beste Mitteleuropäerin im Damen-Weltcup der skandinavischen Phalanx noch am nächsten kommt und im Skiathlon am Samstag nach den Sternen greifen will, sind Österreichs Langläufer auch in Lahti nur Mitläufer. Der ÖSV ist zwar mit acht Aktiven bei der WM vertreten, einige haben aber noch nicht einmal Weltcupluft geschnuppert. „Sie sollen im Hinblick auf die Heim-WM 2019 Erfahrung sammeln“, sagte Koordinator Dietmar Miklautsch. „Langlauf ist ein schwieriges Geschäft“, meinte Markus Gandler, der sportliche Leiter im ÖSV. Die Entwicklung der Athleten brauche Zeit, doch insgesamt komme in Österreich wenig nach. „Richtig happy bin ich damit nicht“, sagte Gandler unverblümt.
Die Siege im Sprint gingen an Norwegen (Maiken Caspersen Falla) und Italien (Federico Pellegrino).