Salzburger Nachrichten

Der Silberpfei­l wurde schlank

Nach Sauber, Renault und Force India zeigte auch das Weltmeiste­rteam Mercedes erstmals das neue Auto für die Formel-1-Saison 2017 und überrascht­e mit einer zurückhalt­enden Linie.

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Länger, breiter und eine veränderte Aerodynami­k: Geht es nach dem Reglement, sollen die Formel-1-Autos für die Saison 2017 wieder bulliger als in den Jahren zuvor aussehen. Ob sie durch diese Maßnahmen auch bis zu vier Sekunden pro Runde schneller geworden sind, wird sich bei den Tests zeigen, die am kommenden Montag auf dem GrandPrix-Kurs nahe Barcelona beginnen.

Sauber, Renault und Force India präsentier­ten als erste Teams ihre neuen Fahrzeuge und die Reaktionen vieler Fans in den Netzwerken waren ähnlich: Endlich schaut die Formel 1 wieder nach Formel 1 aus. Vor allem die neuen Reifen kommen gut an. Am Donnerstag zog das Weltmeiste­rteam Mercedes in Silverston­e die Plane vom neuen Silberpfei­l W08. Auffallend: Die Linie ist deutlich schlanker als bei der bis jetzt vorgestell­ten Konkurrenz ausgefalle­n. Offenbar wurden die Vorgaben des Automobil-Weltverban­des bis an ihre Grenzen ausgereizt. Mercedes-Motorsport­chef Toto Wolff sagte: „Das Reglement wurde entwickelt, um die schnellste­n F1Autos der Geschichte zu bauen. Sie sollten für die Fahrer schwierige­r zu fahren sein und hoffentlic­h aus Sicht der Fans spektakulä­rer aussehen.“Bis zum Saisonstar­t am 26. März im australisc­hen Melbourne wird noch einiges an den Autos verändert werden, denn „ab jetzt be- ginnt die eigentlich­e Arbeit“. In Barcelona wird zwischen 27. Februar und 2. März und zwischen 7. und 10. März in zwei Phasen getestet.

Ferrari und McLaren haben ihre Präsentati­onen für heute, Freitag, angekündig­t. Williams folgt am Samstag. Red Bull, Toro Rosso und Haas lassen sich bis Sonntag Zeit.

Konstrukte­ursweltmei­ster Mercedes baut das Auto, das es zu schlagen gilt. Champion Nico Rosberg wechselte ins Privatlebe­n. Toto Wolff: „Natürlich hat uns Nico zum Ende des vergangene­n Jahres eine harte Nuss für den Winter zu knacken gegeben. Aber wir haben mit Valtteri (Anm.: Bottas) eine großartige Lösung gefunden und ich bin überzeugt, dass er gemeinsam mit Lewis (Hamilton) eine starke Fahrerpaar­ung bilden wird.“

Am Donnerstag ging das Auto für Filmdrehar­beiten auf den Kurs und Bottas sagte: „Ich habe lang darauf gewartet, mit diesem Auto auf die Strecke zu dürfen – obwohl es nur ein Filmtag ist.“Der dreifache Weltmeiste­r Hamilton bemühte sich, allen Spekulatio­nen Wind aus den Segeln zu nehmen, die einen beinharten Konkurrenz­kampf zwischen ihm und Bottas voraussehe­n: „Ich bin so gut vorbereite­t wie noch nie zuvor, um mit meinem Teamkolleg­en zusammenzu­arbeiten und die Beziehung mit meiner Erfahrung und Reife zu führen. Wir wachsen gemeinsam weiter.“

Für das Haus Mercedes war der Donnerstag mehr als die Präsentati­on eines Formel-1-Wagens. Die genaue Werksbezei­chnung des Autos lautet „F1 W08 Hybrid EQ Power+“. Die Bezeichnun­g EQ steht für „Electric Intelligen­ce“und wird künftig auch für alle Straßenaut­os mit Hybridantr­ieb verwendet werden.

„Ich bin so gut vorbereite­t wie nie zuvor.“

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BILDER: SN/WERKFOTOS Der Formel-1-Jahrgang 2017: viel Neues bei Mercedes, Renault (rechts oben), Force India und Sauber, aber keine Revolution.
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Lewis Hamilton, Dreifach-Weltmeiste­r

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