Salzburger Nachrichten

Wird Juncker zum Reformer?

- MARTIN.STRICKER@SALZBURG.COM

Jean-Claude Juncker, seit Ende 2014 Chef der EU-Kommission, steht unter Druck. Seit Flüchtling­skrise und Brexit, spätestens mit Marine Le Pen vor der Tür, ist sogar für ein EU-Urgestein wie Juncker klar, dass sich vieles ändern muss, damit alles bleibt, wie es ist. Die Reformdeba­tte lässt sich nicht mehr vermeiden. Spätestens zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge Ende März wird ein offizielle­r Auftakt erwartet. Wohin die Reise seiner Ansicht nach gehen soll, ließ der Kommission­schef bereits durchblick­en. Er plädiert für ein Kerneuropa, das weiterhin gemeinsam handelt, und eine Corona aus anderen Staaten, seien sie in der EU oder nicht, die sich fallweise anschließe­n – oder nicht.

Das Modell ist im Grundsatz nicht neu. Der Euro funktionie­rt auf diese Weise, auch der Schengenra­um. Allerdings galt bislang, dass Einigkeit das höchste Ziel ist, das nur als allerletzt­er Ausweg geopfert wird.

Nun soll die Ausnahme zur Regel werden. Das klingt kaum der Rede wert, ist aber ein grundlegen­der Richtungsw­echsel.

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Martin Stricker

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