Weißes Haus drängte FBI erfolglos zu Dementi
Das FBI sollte Kontakte zwischen Trumps Mitarbeitern und russischen Geheimdienstlern abstreiten.
Das Weiße Haus hat einem Medienbericht zufolge das FBI gebeten, angebliche Kontakte zwischen Mitarbeitern Donald Trumps und russischen Geheimdienstlern abzustreiten. FBI-Chef James Comey habe die Bitte abgelehnt, weil die Angelegenheit Gegenstand von Ermittlungen sei, berichtete der Nachrichtensender CNN in der Nacht auf Freitag unter Berufung auf Regierungsquellen. Direkte Kommunikation zwischen dem Weißen Haus und dem FBI über bevorstehende Ermittlungen sei unüblich und durch Weisungen des Justizministeriums begrenzt.
CNN und die „New York Times“hatten in der vergangenen Woche berichtet, Mitglieder des Teams des heutigen US-Präsidenten Trump seien während des Wahlkampfs wiederholt mit hochrangigen russischen Geheimdienstmitarbeitern in Kontakt gestanden. Trump hatte das dementiert.
Das Weiße Haus habe bestätigt, dass Stabschef Reince Priebus am Tag nach der Veröffentlichung der Berichte mit dem stellvertretenden FBI-Chef Andrew McCabe darüber gesprochen habe, hieß es weiter bei CNN. Später habe sich Priebus noch einmal an McCabe und Comey gewandt und sie gedrängt, die Berichte Journalisten gegenüber abzustreiten. Trump-Sprecher Sean Spicer sagte laut CNN: „Wir haben nicht versucht, die Geschichte niederzuschmettern. Wir haben sie gebeten, die Wahrheit zu sagen.“
Trump selbst musste am Freitag Kritik für seine Forderung nach einem Ausbau des Atomwaffenarsenals der USA einstecken. Abrüstungsbefürworter warfen dem Republikaner vor, die Fakten zu ignorieren. Jeder Staatschef auf der Welt außer Trump wisse, dass die USA schon jetzt führend auf dem Gebiet seien, erklärte John Tierney vom Center for Arms Control and NonProliferation. Trump hatte in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass er das Atomwaffenarsenal der USA ausbauen wolle. Amerika müsse immer die führende Atommacht sein, selbst vor befreundeten Nationen. „Es wäre wunderbar, es wäre ein Traum, wenn kein Staat Atomwaffen hätte“, sagte Trump. „Aber solange Staaten Atomwaffen haben, werden wir im Rudel ganz oben stehen.“Den START-Vertrag mit Russland zur Senkung der Zahl der strategischen Atomwaffen bezeichnete Trump als „weiteren schlechten Vertrag, den unser Land gemacht hat“.
Russland und die USA haben sich 2011 in dem „New-START-Vertrag auf die gemeinsame Senkung der Zahl ihrer strategischen Atomwaffen auf 1550 Stück verpflichtet. Laut Daryl Kimball, Chef der US-Abrüstungsorganisation Arms Control Association, verfügt Russland über 1796 Atomsprengköpfe, die USA über 1367. Die USA besäßen allerdings 681 Trägerraketen und Atombomber, Russland nur 508.