Am Ende gewinnen immer die Deutschen
Österreichs Kombinierer gingen bei der nordischen WM in Lahti beim historischen Vierfachsieg des überragenden DSV-Teams leer aus.
Der Blick wirkte ratlos, vor allem aber war Bernhard Gruber nach seinem Zieleinlauf am Freitag in Lahti enttäuscht. Der Salzburger Kombinierer hatte sich am Freitag im Einzelbewerb auf der Normalschanze mehr als Platz sieben ausgerechnet. 9,1 Sekunden fehlten am Ende auf Bronze. Gold und Silber waren überhaupt außer Reichweite. Das lag einmal mehr an den deutschen Kombinierern. Das DSVTeam, das den Weltcup nahezu spielerisch dominiert, feierte beim WM-Auftakt der nordischen Kombinierer gleich einen Vierfachsieg. Titelverteidiger Johannes Rydzek triumphierte vor Olympiasieger Eric Frenzel, Björn Kircheisen machte mit Bronze den deutschen Medaillensatz komplett. Fabian Rießle wurde Vierter. Das kann die Konkurrenz zermürben.
„Die haben einfach einen irrsinnig starken Antritt. Das gibt es ja nicht, dass wir das nicht auch draufhaben. Wir haben das auch trainiert“, meinte Gruber, aber eigentlich hörte sich alles, was der Weltmeister von 2015 sagte, nach der Frage an: Warum?
Die Bedingungen auf der Schanze waren bei Gruber wechselhaft, dennoch startete er als Vierter in die Loipe. „Ich habe mich von Runde zu Runde stärker gefühlt. Als dann vorn die Post abgegangen ist, haben die Beine aber zu brennen begonnen“, sagte Gruber, der sich für einen Augenblick wünschte, Dominik Landertinger zu sein. Die Attacke, die der Biathlet bei der WM in Hochfilzen im Finish des Teambewerbs vorgetragen hatte, „so etwas würde ich mir auch bei mir wünschen. Das hat mir imponiert“, betonte Gruber.
Mit gemischten Gefühlen bilanzierten auch Philipp Orter, der nach einem schwachen Sprung und der besten Laufleistung Achter wurde, sowie die beiden WM-Debütanten David Pommer (16.) und Mario Seidl (18.) „Ich war bis zur letzten Runde ganz gut positioniert und habe gewusst, es geht um eine Medaille. Leider habe ich mich dann mit den Ski von jemandem verhakt“, sagte der Salzburger Seidl zum Tumult in der Schlussrunde. Danach waren alle Chancen dahin.
Eine neue Chance bietet sich den ÖSV-Kombinierern schon am Sonntag im Teambewerb auf der Normalschanze. Dann geht es zumindest um Silber. Die Goldmedaille, dazu braucht es keinen Propheten, ist wohl für Deutschlands Ausnahmekönner reserviert.