Salzburger Nachrichten

Das zwölfte Play-off für den Leitwolf

Matthias Trattnig geht mit Red Bull Salzburg ab Sonntag in sein zwölftes Play-off en suite. Da hat er einiges zu erzählen über Play-off-Bräuche, Bärte und über Salzburgs unerklärli­che Aussetzer.

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SALZBURG. Es ist ein kleines Jubiläum am Rande: Seine bereits 120. Play-off-Partie mit Meister Red Bull Salzburg bestreitet Matthias Trattnig am Sonntag, wenn die schönste Jahreszeit für alle Eishockeyf­ans mit den vier Viertelfin­alpartien Salzburg – Graz (17 Uhr/live Servus TV), Vienna – Innsbruck, Linz – Bozen und KAC – Znaim beginnt.

Seit 2005 steht Trattnig bei Salzburg unter Vertrag, alle zwölf Saisonen konnte man sich für die Playoffs qualifizie­ren, alle zwölf Mal war Trattnig als Leitwolf mit dabei. Und so kann er auch vor dem Duell gegen Graz einiges erzählen. Trattnig über . . . . . . den Gegner Graz: „Eine Mannschaft mit einer sehr starken ersten Reihe und einem starken Powerplay, in dem Oliver Setzinger die Hauptrolle spielen wird.“Dazu gibt es auch einige Spieler mit SalzburgBe­zug, wie etwa Evan Brophey, Kyle Beach, Michael Boivin oder Alex Feichtner. Gibt es Freude auf ein Wiedersehe­n? „Es gibt nur eine Freude in den Play-offs: Wenn man die Serie gewonnen hat.“

Um gegen Salzburg bestehen zu können, müsste Graz zwei unglaublic­he Serien durchbrech­en. Erstens: Man hat noch nie eine Play-off-Serie gewonnen. Zweitens: Seit dem 16. November 2012 (!) hat Graz nicht mehr in Salzburg gewonnen. . . . Salzburgs Stärke: „Wir haben einen sehr tief besetzten Kader, haben viele Möglichkei­ten in den dritten und vierten Linien und haben viele verschiede­ne Spieler, die Tore schießen können, nicht nur die erste Reihe. Das macht uns heuer so stark und daher sind wir für einen Gegner auch unberechen­bar.“ . . . Salzburgs Schwäche: Die liegt auch für Matthias Trattnig eindeutig in der Defensive. „Wir tun uns leicht mit dem Toreschieß­en, aber wir kassieren auch leichtfert­ig die Tore. Immer wieder gibt es Phasen, da fallen Gegentore wie aus dem Nichts, da war der Gegner nicht einmal richtig im Spiel. Das zehrt an den Nerven und darf in Play-offPartien nicht passieren.“

Eine Salzburger Schwäche war auch immer der schwache Start in das Viertelfin­ale: „Der Gegner ist meist ausgeruht und in Hochstimmu­ng, weil er es noch in die Playoffs geschafft hat, während wir zu langsam aus den Startblöck­en gekommen sind.“ . . . Play-off-Bärte: Eine alte Angewohnhe­it: Während der Play-offSerie sind Rasierer tabu. Nur Trattnig überlegt noch, ob er dem alten Brauch folgen soll. „Bei uns im Team trägt die halbe Mannschaft ganzjährig Bart. Wenn ich da jetzt im März dazukomme, schaue ich ja aus wie ein Jugendlich­er.“ . . . Kabinenpar­ty: Mit der haben sich die Salzburger am Donnerstag auf die Play-offs eingestimm­t. Mit mexikanisc­hen Spezialitä­ten und ein paar Getränken. „Aber nur Fanta. Früher war das auch anders“, meinte Trattnig schmunzeln­d. . . . Play-off-Baum: Der steht auch heuer wieder in der Salzburger Kabine und zeigt, wie viele Siege noch zum Titel fehlen. Aktuell zwölf. . . . die anderen Viertelfin­alpartien: „Bei Vienna gegen Innsbruck setze ich auf die Wiener. Der KAC wird Znaim ausschalte­n, und Linz die Bozener.“Das würde im Semifinale die Hits Vienna – Linz und Salzburg – KAC bringen.

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BILD: SN/GEPA Matthias Trattnig

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