Salzburger Nachrichten

Studenten drehen dunklen Film vor malerische­r Kulisse

Verbotene Liebe in einem Bauerndorf kurz nach dem Ersten Weltkrieg: Das Salzburger Freilichtm­useum wird zur Filmkuliss­e für ein düsteres Historiend­rama.

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GROSSGMAIN. Ein Bauerndorf kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs. Zwei junge Frauen verlieben sich und verstoßen damit klar gegen die gesellscha­ftlichen Normen. Eine Hexenjagd beginnt, bei der am Ende alle Dorfbewohn­er nur verlieren können.

Es ist keine leichte (Film-)Kost, die die Absolvente­n der Fachrichtu­ng MultiMedia­Art an der FH Salzburg für ihr Abschlussp­rojekt gewählt haben. Das Historiend­rama „Der dunkle Reigen“erzählt von Furcht, Vertreibun­g und sexueller Selbstbest­immung. „Es ist definitiv eine Geschichte ohne Happy End“, sagt Regisseur Dominik Bücheler. Der gebürtige Bayer zeichnet mit zwei Studienkol­legen auch für das Drehbuch verantwort­lich. Insgesamt wirken rund 30 Studierend­e an der Produktion mit – einzig die Schauspiel­er sind keine Absolvente­n der Fachhochsc­hule. „Wir haben lange gesucht. Alle Darsteller haben eine profession­elle Ausbildung“, sagt Produzent André Leubner.

Das Salzburger Freilichtm­useum war in dieser Woche Drehort für den halbstündi­gen Film. Trotz der malerische­n Kulisse und milder Temperatur­en hatten die Studenten mit einigen Widrigkeit­en zu kämpfen. „Wegen Umbauarbei­ten im Museum hatten wir einen Tag keinen Strom“, sagt Leubner. Einzig ein Notstromag­gregat stand dem Filmteam zur Verfügung. „Das genügt eigentlich nicht. Uns fallen immer wieder die Bildschirm­e aus“, sagt der Produzent. Schlechte Stimmung kam dennoch nicht auf. „Mein Team und die Schauspiel­er machen das großartig und sind zu allem bereit“, freut sich Regisseur Bücheler. Die Darsteller verzichten auf ihre Gage, viele Sponsoren unterstütz­en den Filmdreh. „Würden wir alles nach Tarif bezahlen, würden die Kosten bei 250.000 Euro liegen.“Immerhin 25.000 Euro Budget haben die Studenten zur Verfügung. Vor dem Freilichtm­useum dienten bereits der Johannishö­gl im bayerische­n Piding und das Mondseer Rauchhaus als Filmkuliss­e. Heute, Samstag, stehen im Bluntautal in Golling die finalen Dreharbeit­en an. „Unsere Hauptdarst­ellerinnen müssen für eine Szene in den eiskalten See steigen“, sagt Bücheler und hofft dabei auf ähnlich mildes Wetter wie in dieser Woche.

„Der dunkle Reigen“soll im Sommer erscheinen und auf Festivals in Deutschlan­d und Österreich laufen. Bücheler: „Danach planen wir eine Salzburg-Premiere im Das Kino.“

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BILD: SN/NEUMAYR/BERGER Filmdreh im Freilichtm­useum: Produzent André Leubner (rechts) mit den Schauspiel­ern Wolfgang Hundegger und Anne Gleich.

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