Weniger ist sicher nicht mehr!
Es ist bei den SN nun schon jahrelang Blattlinie, der Landwirtschaft nur dann ein positives Image zuzugestehen, wenn sie extensiv oder biologisch betrieben wird. Dass in Österreich der Selbstversorgungsgrad bei Lebensmitteln netto, also unter Berücksichtigung von Speiseölund Futtermittelimporten, nur mehr bei rund 55% liegt, spielt dabei offensichtlich keine Rolle. Eine besondere Dimension nimmt die Sache aber dann an, wenn wie in der Lokalausgabe am 13. 2. Bewirtschaftungsweisen hervorgehoben und mit angeblichen Fakten unterlegt werden, worüber jeder halbwegs ausgebildete Bauer nur den Kopf schütteln kann.
Das Leistungsniveau von Milchkühen ist ja nur deshalb gestiegen, weil die Tiere besser gehalten und gefüttert werden. Das züchterische Bestreben sind nicht bloße Leistungskriterien, sondern korrekte, problemlose Kühe. Dass leistungsstarke Tiere topfit und gesund sind, aber sicher nicht leiden, ist in sich logisch. Alle mir bekannten Studien beweisen die positive Beziehung zwischen hoher Leistung und sinkendem tierärztlichen Aufwand. Die Be- standsprobleme beginnen im Gegenteil dann, wenn Kühe nicht ausgefüttert werden.
„Low Input“kann mit Blick auf die wirtschaftlichen Veränderungen in der Milchwirtschaft durchaus Perspektiven bieten. Dazu aber eine Kreuzungszucht der heimischen Rassen mit Jersey zu empfehlen, halte ich für unverantwortlich. Schon in der DDR wurde das in Ignoranz von Gregor Mendels Spaltungsgesetz jahrzehntelang betrieben. Diese SMR-Tiere sind nicht ohne Grund nach der Wende schnell verschwunden.
Abschließend möchte ich mein Unverständnis darüber ausdrücken, dass solchen banalen Themen eine Forschungsrelevanz zuerkannt wird.
Wolfram Schwarz 5203 Köstendorf