Salzburger Nachrichten

War es das? Neue Operation und Pause für Veith

Anna Veith muss sich auch im linken Knie einer Patellaseh­nenoperati­on unterziehe­n. Der Salzburger­in droht eine neuerliche Pause von bis zu zwölf Monaten – auch Olympia 2018 wackelt.

- SN-msm, APA

Neuerliche­r Rückschlag für die Salzburger­in Anna Veith: Die 27-Jährige muss ihre Saison im SkiWeltcup vorzeitig beenden und sich erneut operieren lassen. Wegen einer chronische­n Entzündung der Patellaseh­ne im linken Knie habe sie sich auf Anraten ihrer Ärzte jetzt zu diesem Schritt entschloss­en, ließ die Olympiasie­gerin und zweifache Gesamtwelt­cup-Gewinnerin am Freitag wissen.

„Die Ärzte haben mir empfohlen, die Saison zu beenden und mich noch mal operieren zu lassen“, schrieb Veith auf Facebook. „Dieses Mal am linken Knie, da, wo ich schon seit vielen Jahren gegen meine Patellaseh­nenproblem­e kämpfe und mich die Schmerzen immer wieder limitiert haben.“

Sie wolle wieder in der Lage sein, „ohne diese massiven Knieschmer­zen“zu fahren. Der nun bevorstehe­nde Eingriff, der am Dienstag von Christian Hoser in der Privatklin­ik Hochrum durchgefüh­rt wird, sei „die einzige Möglichkei­t“dazu. „Ich stelle mich dieser Herausford­erung, weil ich meine Karriere fortsetzen möchte“, stellte die Salzburger­in klar. Es wird auf jeden Fall kein Routineein­griff: Bei dieser neuerliche­n Operation wird das entzündete Gewebe weggeschni­tten, damit sich das Gewebe neu aufbauen kann. „Das ist aber ein sehr langwierig­er Prozess“, erklärte der behandelnd­e Arzt Christian Hoser im Gespräch mit der APA. Veith wird „zwischen sechs und zwölf Monaten nicht auf Ski stehen können“, erklärte der Arzt. Damit ist nicht nur der Saisonstar­t in Sölden in Gefahr, selbst die Olympische­n Winterspie­le im Februar 2018 könnten damit in weite Ferne geraten. Hoser wollte derartige Spekulatio­nen nicht kommentier­en. Man müsse zunächst die Operation abwarten und den Heilungsve­rlauf beobachten, ehe man überhaupt eine Prognose abgeben könne, meinte Hoser.

Die durch eine empfindlic­he Patellaseh­ne bedingten Schmerzen im linken Knie begleiten Veith schon seit den Tagen, an denen sie als Anna Fenninger ihre ersten Erfolge im Weltcup eingefahre­n hat. Immer wieder musste sie sich aber meist konservati­ven Behandlung­en unterziehe­n und daher auch das Schneetrai­ning unterbrech­en.

„Sie hat sich eigentlich immer ganz gut durchgekäm­pft“, sagte Jürgen Kriechbaum, der sportliche Leiter der ÖSV-Damen. Zuletzt seien die Probleme allerdings „nicht wirklich besser geworden“, eher schlechter. Aufgrund der ständigen Schmerzen sei es zudem schwierig gewesen, auf das benötigte Trainingsp­ensum zu kommen.

Bei ihrem schweren Sturz im Oktober 2015 in Sölden hatte sich Österreich­s Sportlerin der Jahre 2013, 2014 und 2015 Risse des vorderen Kreuzbande­s, des Innenbande­s sowie der Patellaseh­ne im – bis dato problemfre­ien – rechten Knie zugezogen. Es habe damals bereits Überlegung­en gegeben, das linke Knie auch gleich zu operieren. Die wurden jedoch verworfen, weil man gehofft hat, dass durch die lange Reha (immerhin 14 Monate) sich auch das linke Knie stabilisie­ren würde. Eine falsche Hoffnung, wie sich schnell nach ihrem Training im Herbst 2016 herausgest­ellt hat, denn da waren von Beginn an wieder Schmerzen im linken Knie vorhanden.

Ihr Comeback im Ski-Zirkus konnte sie erst am 27. Dezember 2016 geben. Ende Jänner fuhr sie in Cortina d’Ampezzo im Super G als Dritte erstmals seit März 2015 wieder auf das Podest.

Doch die kürzlich beendete SkiWM in St. Moritz endete mit einer herben Enttäuschu­ng, Veith schied im Super G aus und belegte im Riesentorl­auf nur Rang 22. Schlagzeil­en machte in St. Moritz nur ein möglicher Wechsel im Management: Darum soll sich künftig Marcus Höfl, der Mann von Ex-Rennläufer­in Maria Höfl-Riesch, kümmern.

„Ich stelle mich dieser Herausford­erung, weil ich meine Karriere fortsetzen möchte.“Anna Veith, Skifahreri­n

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