Salzburger Nachrichten

Bei Staatsbete­iligungen gibt es keine Regierungs­linie

- Wie

Die Frage, wie die Republik ihre Unternehme­nsbeteilig­ungen am besten verwalten und ob sie allenfalls neue eingehen soll, treibt seit rund zwei Wochen einen tiefen Keil in die Regierung. Von einem gemeinsame­n Nenner ist man weit entfernt.

Am Montag meldete sich Infrastruk­turministe­r Jörg Leichtfrie­d in Sachen ÖBIB zu Wort. Laut ihm sollte die für die Staatsbete­iligung zuständige Gesellscha­ft künftig nicht nur Bestehende­s verwalten, sondern auch neue Beteiligun­gen „im Ausmaß von fünf bis 25 Prozent“an für den Standort und damit strategisc­h wichtigen Unternehme­n eingehen. Damit solle verhindert werden, dass Betriebe, die auch viele öffentlich­e Fördermitt­el erhalten, in die Hände ausländisc­her Investoren gelangen und am Ende sogar abwanderte­n. Namen wollte Leichtfrie­d allerdings nicht nennen. Zur Finanzieru­ng könnten die von der ÖBIB eingenomme­nen Dividenden (von OMV, Post, Telekom Austria, Casinos Austria) dienen.

Wenig anfangen kann Leichtfrie­d dagegen mit den Ideen von Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling. Der hatte am Wochenende frühere Pläne zur Einrichtun­g einer mit den Infrastruk­turschwerg­ewichten Asfinag, ÖBB und der Verbund-Netzgesell­schaft APG aufgewerte­ten Staatshold­ing hervorgeho­lt. Er könne in einer Spaltung der ÖBB und der Übernahme der Asfinag wenig Attraktive­s erkennen, außer dass das Finanzmini­sterium seinen Einfluss ausbaue, sagte Leichtfrie­d.

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