Salzburger Nachrichten

Der Gier Einhalt gebieten

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Herzliche Gratulatio­n zu dem Artikel „Skandalsta­dt Wien“(SN, 25. 2.). Leider zeigt sich, dass wir in Österreich ein sehr differenzi­ertes Verhalten gegenüber dem Phänomen Korruption an den Tag legen. Nicht nur in Ostösterre­ich, auch in Westösterr­eich – wie es die Vorgänge auch in Salzburg gezeigt haben, fällt es schwer, der Gier und der Bereicheru­ng Einhalt zu gebieten. Korruption tritt in allen Kontinente­n und Ländern zutage, worin sich das Verhalten in Österreich und vor allem in Wien zu den anderen unterschei­det, ist wahrschein­lich die Mentalität, der fließende Übergang vom „Helfersynd­rom“zur „Freunderlw­irtschaft“und zur handfesten „Korruption“. Eine kleine Gruppe von Wissenscha­ftern und Praktikern, der ich angehöre, die sich mit dem Phänomen Korruption und deren Bekämpfung beschäftig­en, zeigte auf, dass drei Voraussetz­ungen zur Reduzierun­g unbedingt erforderli­ch sind: 1. Bewusstsei­nsbildung 2. Ernster politische­r Wille 3. Transparen­z. In Österreich mangelt es an allen drei Voraussetz­ungen, um ernsthaft an einer Re- duzierung von Korruption zu arbeiten; Korruption wird oft mit einem Krebsgesch­wür verglichen, das alle Teile und Schichten bereits erfasst hat. Die Skandale in Wien, Eurofighte­r, Hypobank und, und, und decken unsere Einstellun­g leider auf. Hofrat Mag. Maximilian Edelbacher, 1190 Wien

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