War der Todeslenker zurechnungsfähig?
Der in U-Haft sitzende Norweger, der einen Horrorunfall verursachte, wird psychiatrisch untersucht. Bisher schwieg der Manager zu der Amokfahrt.
Ein 42-jähriger Norweger war bekanntlich am 20. Februar in Leogang mit einem BMW X5 bei einer 80 km/h-Beschränkung auf der falschen Straßenseite fahrend mit zumindest 140 km/h frontal in den Audi A3 eines jungen Pinzgauers gerast. Nun wird der Urlauber aus Skandinavien auf seine Zurechnungsfähigkeit hin untersucht.
„Wir haben den neuropsychiatrischen Gutachter Ernst Griebnitz beauftragt, den Beschuldigten auf seine Zurechnungs- beziehungsweise Schuldfähigkeit zur Tatzeit hin zu untersuchen. Außerdem soll der Sachverständige eine Gefährlichkeitsprognose erstellen“, sagte Barbara Fischer, stv. Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Montag den SN.
Der 42-Jährige war damals gegen 21 Uhr laut Vorabgutachten des Salzburger Kfz-Sachverständigen Gerhard Kronreif völlig reaktionslos ins Auto des 24-Jähri- gen gekracht. Der junge Einheimische starb noch am Unfallort. Laut norwegischen Medien ist der Todeslenker ein Diplomkaufmann und leitender Manager eines 800 Mitarbeiter zählenden Unternehmens in seiner Heimat. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft verhängte bekanntlich eine Richterin vergangenen Freitag die U-Haft über den Todeslenker wegen des dringenden Verdachts des Mordes. Der Staatsanwaltschaft zufolge hielt es der Beschuldigte „jedenfalls ernstlich für möglich“, dass er durch sein extrem gefährliches, halsbrecherisches Fahrverhalten jemanden töten könne. Im BMW des Mannes, der bei Überholverbot vor ei- nem Fahrbahnteiler nicht nach rechts lenkte, sondern auf der linken Spur weiterraste, saßen auch seine Gattin und seine zwei Kinder (7 und 8). Sie wurden bei der Kollision alle schwer verletzt.
Laut Ermittlungen hatte der Norweger bereits vor dem Horrorcrash auf der Hochkönig-Straße im Leoganger Ortsteil Hirnreit mehrmals vor ihm fahrende Autos extrem riskant überholt und dadurch gefährdet. Zudem soll er vor dem Unfall auf einen Parkplatz ausgeschert und dort über eine Verkehrsinsel sowie einen Fußgängerzugang gefahren sein.
Laut Behördensprecherin Fischer machte der zuletzt noch im Spital befindliche Amokfahrer bisher keine Angaben zur Sache. Das Ergebnis einer chemisch-toxikologischen Untersuchung auf Alkohol oder Drogenbeeinträchtigung während der Fahrt steht noch aus. Dem Vernehmen nach habe es bei dem 42-Jährigen keine Anzeichen auf eine Alkoholisierung gegeben.
„Der Norweger machte bisher keine Angaben zur Sache.“