Ein X-Faktor gegen Atlético
Red Bull Salzburg kann in der UEFA Youth League unter die besten vier Nachwuchsteams Europas vorstoßen. Fraglich ist, ob Kapitän Xaver Schlager schon wieder fit ist.
SALZBURG. Spielt er? Oder spielt er nicht? Der Einsatz von Xaver Schlager ist vor dem Viertelfinale in der UEFA Youth League zwischen Red Bull Salzburg und Atlético Madrid heute, Dienstag (16 Uhr, live in ORF Sport +), die große Unbekannte. Er ist sozusagen der X-Faktor in der Aufstellung von Trainer Marco Rose vor dem möglichen größten Erfolg für den österreichischen VereinsNachwuchsfußball. Der Gewinner von heute steht im Final Four, das Mitte April am UEFA-Sitz in Nyon (SUI) stattfindet.
Das Rätselraten um Schlager liegt an dessen 90-Minuten-Einsatz am Sonntag in der Bundesliga gegen Rapid. „Xaver möchte spielen, und auch wir wollen ihm die Chance geben, in so einem wichtigen Spiel dabei zu sein“, sagt Marco Rose über seinen Kapitän, der bislang beim europäischen Erfolgslauf als Antreiber und Einfädler glänzte. Kritik an Oscar García, dem Trainer der Profis, ließ er sich aber keine entlocken: „Wir haben uns alle für Xaver gefreut. Es zeigt, dass unsere Talente aus der Akademie eine wichtige Rolle in der ersten Mannschaft spielen können.“
Das zweite Fragezeichen bei den Jungbullen ist Amadou Haidara, der am Samstag mit Mali beim Afrika-Cup der U20 spielte und erst am Montagfrüh in Salzburg eintraf. Unabhängig von der Aufstellung warnt Rose vor den Spaniern: „Ein Leckerbissen wie gegen Manchester City oder Paris Saint-Germain wird dieses Spiel wohl nicht. Atléticos U19 agiert ähnlich wie seine erste Mannschaft. Dazu gehört auch, mit allen Mitteln zu arbeiten. Ihre Spiele enden selten mit elf gegen elf Mann.“Auf eine heiße Partie sei die Mannschaft eingestellt, sagt Außenverteidiger Sandro Ingo- litsch: „Wir dürfen uns von dieser ,giftigen’ Mannschaft keinesfalls provozieren lassen.“
Über den Vorstoß unter die Top acht der Champions League für Junioren freut sich Red-BullNachwuchsleiter Ernst Tanner besonders: „Dieser Jahrgang hat dank der guten Arbeit in der Akademie eine tolle Entwicklung gemacht. Als ich diese Jungs vor einigen Jahren zum ersten Mal sah, waren sie in Österreichs Jugendliga nur auf dem fünften oder sechsten Platz.“Und mit diebischer Freude fügt er an: „Wir sind das letzte Team aus dem deutschsprachigen Raum.“Etliche Scouts auch aus deutschen Bundesligaclubs werden deshalb auf der Tribüne sitzen, um das Erfolgsgeheimnis der Salzburger zu ergründen und sich Notizen über Rohdiamanten wie Mergim Berisha oder Hannes Wolf zu machen.
Bereits 3500 Tickets waren bis Montag abgesetzt. Kinder und Jugendliche, ihre Begleitpersonen und Red-Bull-Dauerkartenbesitzer haben freien Eintritt.