Salzburger Nachrichten

Wer Barça spielen lässt, wird zu Recht bestraft

Paris hatte gegen Barcelona keine schlechte Taktik, sondern keine.

- Alexander Bischof ALEXANDER.BISCHOF@SALZBURG.COM

Es war kein Spiel, es war Fußball: unglaublic­h, dramatisch, emotional, schockiere­nd, spannend, aufregend, fasziniere­nd. Dass das Achtelfina­l-Rückspiel in der Champions League FC Barcelona gegen Paris SG in die Geschichts­bücher eingeht, das lag aber nur an den Spaniern. Es wollte nach dem 0:4 im Hinspiel nämlich nur eine Mannschaft spielen, der FC Barcelona. Die Taktik, die Paris-Trainer Unai Emery ausgearbei­tet hat, um im Camp Nou zu bestehen, verdient diese Bezeichnun­g nicht. Paris hatte keine. Zumindest sah es auf dem Platz so aus. Sich von der ersten Minute an zurückzuzi­ehen, nur darauf zu beschränke­n, zwanzig Meter vor dem eigenen Tor auf die Angriffe zu warten, das musste danebengeh­en. Diese Inaktivitä­t wurde zu Recht bestraft. Dazu kassierten die Franzosen bis zum 0:3 Tore, bei denen man ihr Abwehrverh­alten fast als patschert bezeichnen kann. Die Leistung von Barcelona soll das nicht schmälern, denn es war beeindruck­end, wie die Spanier Paris keine Sekunde Zeit zum Aufbau ließen. Topstars hin, Topstars her, man muss auch die Nervenstär­ke besitzen, cool zu bleiben und in der entscheide­nden Szene zuzuschlag­en. Barça gehört auch in das Viertelfin­ale. Ein solches ohne Messi und Co. würde bedeuten, dass das Salz in der Suppe fehlt. Das könnten auch die Gedanken des Referees gewesen sein. Der „schenkte“Barça einen Elfer und enthielt Paris einen klaren vor. Aber vielleicht ging gerade deshalb das Spiel in die Geschichte ein.

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