Wer Barça spielen lässt, wird zu Recht bestraft
Paris hatte gegen Barcelona keine schlechte Taktik, sondern keine.
Es war kein Spiel, es war Fußball: unglaublich, dramatisch, emotional, schockierend, spannend, aufregend, faszinierend. Dass das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League FC Barcelona gegen Paris SG in die Geschichtsbücher eingeht, das lag aber nur an den Spaniern. Es wollte nach dem 0:4 im Hinspiel nämlich nur eine Mannschaft spielen, der FC Barcelona. Die Taktik, die Paris-Trainer Unai Emery ausgearbeitet hat, um im Camp Nou zu bestehen, verdient diese Bezeichnung nicht. Paris hatte keine. Zumindest sah es auf dem Platz so aus. Sich von der ersten Minute an zurückzuziehen, nur darauf zu beschränken, zwanzig Meter vor dem eigenen Tor auf die Angriffe zu warten, das musste danebengehen. Diese Inaktivität wurde zu Recht bestraft. Dazu kassierten die Franzosen bis zum 0:3 Tore, bei denen man ihr Abwehrverhalten fast als patschert bezeichnen kann. Die Leistung von Barcelona soll das nicht schmälern, denn es war beeindruckend, wie die Spanier Paris keine Sekunde Zeit zum Aufbau ließen. Topstars hin, Topstars her, man muss auch die Nervenstärke besitzen, cool zu bleiben und in der entscheidenden Szene zuzuschlagen. Barça gehört auch in das Viertelfinale. Ein solches ohne Messi und Co. würde bedeuten, dass das Salz in der Suppe fehlt. Das könnten auch die Gedanken des Referees gewesen sein. Der „schenkte“Barça einen Elfer und enthielt Paris einen klaren vor. Aber vielleicht ging gerade deshalb das Spiel in die Geschichte ein.