Die Streif war sein Schicksal
Georg Streitberger beendet seine lange Karriere, die ihm drei Siege und drei Podestplätze in Kitzbühel eingebracht hat. Doch auf der Streif endete letztlich auch seine Karriere.
SAALBACH. Am Ende siegte die Vernunft: Georg Streitberger, der in einem Monat 36 Jahre alt wird, gab am gestrigen Donnerstag in SaalbachHinterglemm den Rücktritt vom Skirennsport bekannt. Angesichts seiner latenten Knieprobleme fiel ihm die Entscheidung letztlich gar nicht so schwer.
„Bei mir ist es nicht immer nur aufwärts gegangen“, meinte Streitberger in Anwesenheit von ÖSV-Vizepräsident Michael Walchhofer, mit dem er ja lange gemeinsam gefahren ist, und traf damit den Nagel auf den Kopf. Selbst als er ganz oben war: Im März 2008 gewann er das erste von drei Weltcuprennen in Lillehammer, doch das ging angesichts der Tragödie um Matthias Lanzinger, der in dem Rennen seinen Unterschenkel verloren hatte, unter. Insgesamt gewann Streitberger, der seit seinem sechsten Lebensjahr dem Skiclub SaalbachHinterglemm angehört, drei Weltcuprennen und er stand in Kitzbühel drei Mal auf dem Podest. „Ich hätte zwar Kitzbühel gern einmal gewonnen, aber Hauptsache, ich hab überhaupt eine Gams daheim.“
Im Jahr 2000 ging sein Stern mit dem Titel bei der Junioren-WM (im Riesentorlauf) auf. Doch es dauerte bis 2006, ehe ein Platz im Weltcupteam frei war: In Zeiten der Topabfahrer Maier, Strobl, Trinkl, Eberharter oder Schifferer und Walchhofer war es undenkbar, dass ein junger Fahrer zum Zug kommt. „Damals haben der Mario Scheiber, der Matthias Lanzinger und ich die Europacup-Wertung gewonnen, aber weil nur zwei Österreicher fahren durften, mussten wir wieder den ganzen Winter Qualifikation fahren.“
Im Jänner 2016 kam Streitberger in Kitzbühel schwer zu Sturz und zog sich einen Kreuzbandriss zu. Im Jahr 2016 wurde er insgesamt drei Mal operiert. Beim Comeback im Dezember in Val d’Isère riss der Außenmeniskus ab, von da an waren ständige Schmerzen sein Begleiter.
Streitberger will der WeltcupFamilie, „in der es viele Menschen gibt, die mir taugen“, verbunden bleiben – jetzt macht er die Trainerausbildung fertig.