Würde für Obus zahlen
(ÖVP). Er spricht von „hinausgeschmissenem Geld“: „Wir wollen nicht drei Millionen Euro für neue Oberleitungen zahlen, wenn wir in wenigen Jahren vielleicht einen Batteriebus haben.“Noch dazu habe die Salzburg AG für den Betrieb des Obusses von der Gemeinde 460.000 Euro pro Jahr gefordert, sagt Tiefenbacher: „Da kann ich gleich jedem Fahrgast 1000 Euro geben.“Als Alternative hat er mit dem Land die zusätzliche Dieselbuslinie 165 vereinbart: Sie soll schon diesen Herbst in Betrieb gehen und von der Fachhochschule in Puch über Elsbethen, die Hellbrunner Brücke und die Alpenstraße bis zum Justizgebäude fahren und wieder retour – allerdings nur morgens und abends. Tiefenbachers Argument: „Der Bus kostet nur 190.000 Euro im Jahr, davon zahlt das Land ein Drittel.“Weiters sei man am Verhandeln, ob auch Puch und Red Bull sich finanziell beteiligten.
Eine andere Möglichkeit wäre eine bessere S-Bahn-Anbindung. Haltestellen gibt es jetzt nördlich (Station Salzburg-Süd) und südlich (Station Elsbethen) der ehemaligen Kaserne. Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) denkt über einen Bahnausbau nach: „Es gab schon Pläne für eine neue Haltestelle. Ich werde mir das demnächst persönlich anschauen.“Denn bei einer Versammlung in Elsbethen hätten ihn kürzlich viele Bürger auf das drohende Verkehrsproblem hingewiesen, wenn bei Red Bull wirklich 1800 Mitarbeiter tätig seien. Mayr: „Da machen sich viele große Sorgen. Denn sie haben einen fürchterlichen Stausommer hinter sich.“Allerdings dürfte wegen des ohnehin geringen Abstands zwischen den beiden Stationen eine dritte Haltestelle in der Gemeinde nur südlich des Zentrums Sinn ergeben. Das meint auch Bgm. Tiefenbacher: „Eine Station im Ortsteil Haslach ist eine langjährige Forderung von uns.“Mitzahlen würde er aber auch hier nicht: „Eine Bahn ist Sache des Bundes.“
Dass aber mittelfristig eine Anreise aller Red-Bull-Mitarbeiter mit dem Auto problematisch wäre, glaubt auch Verkehrslandesrat Mayr: „Der Kreisverkehr in Glasenbach ist schon jetzt der neuralgische Punkt. Der kann aus Platzgründen auch nicht zweispurig ausgebaut werden.“ Eine weitere Frage ist, wo Red Bull die vielen Autos im Firmengelände unterbringen will. Schluder sieht das nicht als Problem: „Laut Gesetz sind uns nur Parkplätze für die Hälfte aller Mitarbeiter vorgeschrieben.“Das seien 900, und die bekomme man auf dem Gelände leicht unter. Dass es diesbezüglich auch andere Pläne Verkehrslösungen . . . gibt, bestätigt Landeskonservatorin Eva Hody: „Der Denkmalschutz des Areals umfasst auch den ehemaligen Exerzierplatz. Der darf oberirdisch nicht verbaut werden. Unterirdisch ist aber schon etwas möglich. Es wurde auch schon über eine Tiefgarage gesprochen.“Generell gibt sich Hody für Neubauten in jenen Teilen der 1938 bis 1940 errichteten Kaserne, die nicht unter Schutz stehen, sehr offen: „Ich halte nichts von historisierender Architektur. Das darf aus meiner Sicht auch moderne Architektur sein.“
Offen ist auch noch, wie es mit der gastronomischen Infrastruktur auf dem Gelände weitergeht. Denn für Tiefenbacher ist fix, dass die umliegenden Wirte 1800 Mitarbeiter nicht verköstigen könnten: „Red Bull wird sicher eine Kantine bauen.“Anbieten würde sich dafür der ehemalige Speisesaal. Bull-Bau-Chef Schluder hält sich bedeckt: „Ob und wo wir eine Kantine bauen, haben wir noch nicht entschieden.“
„Ziel bleibt, dass bis 2030 bis zu 1800 Leute dort arbeiten.“Christian Schluder, Bull Bau GmbH