Salzburger Nachrichten

Kiloschwer­e Brocken stürzten auf die Straße

Der Starkregen am Donnerstag­nachmittag unterspült­e eine alte Mauer und löste Gestein heraus. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.

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SALZBURG-STADT. Mehrere Kilogramm schwer sind die Gesteinsbr­ocken, die die Bergputzer am Donnerstag­nachmittag aus der alten Mauer unter dem Museum der Moderne auf dem Mönchsberg heben. Ordnungsam­tsleiter Michael Haybäck erklärt den Noteinsatz der Magistrats­mitarbeite­r. „Der Starkregen hat die alte Mauer unterspült. Dadurch sind einige Brocken herausgebr­ochen und schließlic­h abgestürzt.“

Kurz zuvor war es in der Gstättenga­sse zu gefährlich­en Momenten gekommen. Zwei melonengro­ße Brocken der Mauer waren über einen Felsvorspr­ung gerollt und mehr als 50 Meter tief gestürzt. Sie schlugen mit großer Wucht vor der Humboldt-Stubn auf der Straße auf. Passanten hatten den Vorfall beobachtet und die Berufsfeue­rwehr alarmiert. Die Einsatzkrä­fte sperrten sofort die Straße ab.

Einsatzlei­ter Armin Barbeck steht jetzt vor dem Absperrban­d und wartet auf erste Informatio­nen von den Bergputzer­n. Hinter ihm zeugen zahlreiche Splitter der Felsbrocke­n von der Wucht des Aufpralls. „Es war ein großes Glück, dass niemand getroffen wurde“, sagt Barbeck. Die mehrere Kilogramm schweren Brocken hätten durch die Fallhöhe wohl eine tödliche Wucht entwickelt. Trotz des Regenwette­rs waren zum Zeitpunkt des Absturzes zahlreiche Fußgänger unterwegs.

Die Bergputzer konnten die problemati­sche Stelle schnell ausfindig machen. Die Brocken stammen nicht vom Mönchsberg selbst, sondern von der alten Mauer, die den Weg rund um den Mönchsberg von der steilen Felswand abgrenzt.

Ordnungsam­tsleiter Michael Haybäck zeigt einen Riss, durch den das Wasser in die Mauer eingedrung­en war und dadurch die Steine herausspül­te. „Das haben die Bergputzer bei ihren regelmäßig­en Kontrollen unmöglich feststelle­n können.“Starkregen­ereignisse brächten immer die Möglichkei­t, große Steine zu mobilisier­en. So etwas sei auch trotz der Arbeit der Bergputzer nie ganz auszuschli­eßen.

Die Magistrats­mitarbeite­r entdeckten mehrere Steine, die von der alten Mauer über eine kurze Böschung gerollt waren. Am Ende der Böschung ist eine hölzerne Abgrenzung installier­t, dort fanden sich die losen Stücke. Zwei der Steine waren über die Abgrenzung in die Tiefe gestürzt.

„Die Größe der Steine und die große Sturzhöhe machten die Situation gefährlich – sogar lebensgefä­hrlich“, sagt Haybäck. Deshalb sei auch die sofortige Sperre der Gstättenga­sse notwendig gewesen. Mehr als eine halbe Stunde ist der Straßenzug schließlic­h gesperrt. Der Verkehr in der Innenstadt kommt rasch zum Erliegen. In der Zwischenze­it beseitigen die Bergputzer noch die restlichen losen Steine. Einige große Brocken müssen die Arbeiter dabei noch beseitigen.

Die Situation habe gezeigt, wie wichtig die Arbeiten der Bergputzer seien, sagt Ordnungsam­tsleiter Michael Haybäck. „Zum Glück haben wir diese Mitarbeite­r, die die Stadtberge überprüfen.“Sonst käme es noch viel öfter zu solchen Vorfällen.

„Solche Ereignisse sind trotz der Bergputzer nie auszuschli­eßen.“Michael Haybäck, Ordnungsam­t

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