Mehr Fleischkonsum verstärkt auch Asthmasymptome
Warum Fleisch- und vor allem Wurstverzicht nicht nur in der Fastenzeit empfehlenswert wären.
Studien zeigen, dass verarbeitete Fleischprodukte wie Schinken und Wurst das Risiko für Krebserkrankungen, z. B. Darmkrebs, sowie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Eine neue Untersuchung ergab jetzt, dass verarbeitete Fleischprodukte auch Asthmasymptome verschlechtern können. Das konnten französische Forscher nachweisen. Sie analysierten die Gesundheitsdaten von 971 Erwachsenen im Alter von durchschnittlich 43 Jahren. Die Studie begleitete von 2003 bis 2013 Asthmapatienten und gesunde Personen.
51 Prozent der Studienteilnehmer hatten angegeben, Nichtraucher zu sein, 35 Prozent waren übergewichtig, zusätzliche neun Prozent litten an Adipositas (krankhafter Fettleibigkeit). Mittels eines Fragebogens wurden die Ernährungsgewohnheiten und die Asthmasymptome zu Beginn und am Ende der Studie ermittelt. Der Verzehr von Schinken, Wurst und Salami wurde in die Stufen gering (eine oder weniger Portionen pro Woche), mittel (ein bis vier Portionen pro Woche) und viel (vier oder mehr Portionen pro Woche) eingeteilt. Die Schwere der Asthmasymptome, wie zum Beispiel Atembeschwerden, Brustenge und Kurzatmigkeit, wurde zwischen null und fünf bewertet: je höher, desto schwerer die Symptome. Im Durchschnitt verzehrten die Befragten 2,5 Portionen verarbeitetes Fleisch pro Woche.
Am Ende der Studie hatte sich bei 53 Prozent an der Schwere der Asthmasymptome nichts verändert, bei 20 Prozent kam es zu einer Verschlechterung der Symptome und bei 27 Prozent zu einer Verbesserung. Bei jenen Personen, die regelmäßig verarbeitete Fleischprodukte konsumierten, hatten sich die Asthmasymptome verschlechtert.
In der Gruppe mit einem „geringen“Konsum von verarbeiteten Fleischprodukten hatten sich die Asthmasymptome bei 14 Prozent der Studienteilnehmer verschlechtert. Bei Personen mit einem „mittleren“Konsum waren 20 Prozent betroffen und in der Gruppe, die „viele“verarbeitete Fleischprodukte konsumierte, verschlechterte sich die Situation für 22 Prozent. Noch deutlicher kristallisierte sich dieses Ergebnis heraus, wenn der Faktor Fleischkonsum allein betrachtet wurde, unabhängig von anderen Faktoren wie Rauchen, sportliche Aktivität, Alter, Geschlecht und Bildungsstand. Jene Studienteilnehmer, die am meisten verarbeitetes Fleisch konsumiert hatten, wiesen dann ein um 76 Prozent erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung der Asthmasymptome auf. Auch ein höherer Body-Mass-Index (BMI) zählt zu jenen Faktoren, die Asthmasymptome verschlechtern können. Die Wirkung des BMI ist jedoch mit 14 Prozent deutlich geringer als die Wirkung von verarbeiteten Fleischprodukten.