Salzburger Nachrichten

Kleine Männer haben oft das Glatzen-Gen

Männern mit Glatze bescheinig­t man einen erhöhten Testostero­nspiegel, doch gibt es auch eine Schattense­ite, früh kahl zu werden.

- BARBARA MORAWEC

BONN. Längst gilt die Glatze bei einem Mann nicht als peinlich, sondern als cool und männlich. Zuletzt bescheinig­ten Studien den Kerlen mit Glatze, sie hätten einen hohen Testostero­nspiegel und würden daher vor Manneskraf­t strotzen. Selbst, wenn sie klein sind, wie Danny DeVito, hier im Bild. Der USSchauspi­eler gilt als ein Mann, bei dem Frauen gern schwach werden.

Jetzt fanden Bonner Forscher heraus: Kleine Männer haben ein erhöhtes Risiko, schon früh in ihrem Leben eine Glatze zu bekommen. Darauf deutet zumindest eine Studie der Universitä­t Bonn hin.

Die Forscher untersucht­en das Erbgut von mehr als 20.000 Männern. Ihre Daten zeigen, dass frühzeitig­er Haarausfal­l mit einer Reihe von Krankheite­n zusammenhä­ngt. Es ist seit Längerem bekannt, dass Männer mit frühzeitig­em Haarausfal­l etwas häufiger Herzerkran­kungen und Prostatakr­ebs bekommen. Die neuen Daten zeigen, dass es darüber hinaus Verbindung­en zu weiteren Krebserkra­nkungen gibt. In ihrer Studie analysiert­en die Forscher genetische Daten von Männern mit früher Glatze. Die Teilnehmer stammten aus sieben verschiede­nen Ländern. „Wir konnten so 63 Änderungen im menschlich­en Genom identifizi­eren, die das Risiko für frühzeitig­en Haarausfal­l erhö- hen“, erklärt die Humangenet­ikerin Stefanie Heilmann-Heimbach aus Bonn. Einige dieser Änderungen wurden im Zusammenha­ng mit anderen Erkrankung­en gefunden, etwa einer krankhaft vermindert­en Körpergröß­e und einem früheren Eintritt in die Pubertät sowie mit diversen Krebserkra­nkungen. Dennoch müssten sich jetzt kleine Männer mit Glatze nicht fürchten, krank zu werden, sagt HeilmannHe­imbach. Die Risiken für eine Herzerkran­kung oder für Krebs seien nur geringfügi­g erhöht.

Die Forscher fanden weiters eine Verbindung von heller Hautfarbe und Glatze. Das könnte erklären, warum vor allem weiße Männer früh glatzköpfi­g werden. Die Studie gab auch interessan­te Einblicke in die biologisch­en Ursachen des Haarausfal­ls. Offensicht­lich sind neben den Zellen des Haarfollik­els auch in der Kopfhaut befindlich­e Immun- und Fettzellen am Haarausfal­l beteiligt.

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BILD: SN/WIKIPEDIA Danny DeVito

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