Salzburger Nachrichten

Bonjour Tristesse

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Zum Artikel „Elite-Franzosen sind weit weg von Normalmens­chen“von Helmut L. Müller (SN, 6. 3.).

Marine Le Pen, Helmut L. Müller hat es so ausgedrück­t, hat ihre Partei Front National „entdämonis­iert“. Sie hat – den antisemiti­schen Parolen ihres Vaters Jean-Marie müde – ihn aus der Partei gedrängt. Ein riskantes Unternehme­n, aber es ist ihr gelungen. Zudem wird jeder Mandatar gefeuert, der sich antisemiti­sch äußert. So weit sind nicht einmal wir im Lande! Wenn die Autorin Tanja Kuchenbeck­er Marine Le Pen die „Tochter des Teufels“nennt, liegt sie daneben. Es war und ist nicht Le Pen, die für die Massenarbe­itslosigke­it verantwort­lich ist! Sie ist auch nicht verantwort­lich für die Verschuldu­ng des Landes, die exorbitant ist. Der größte Skandal der bisherigen Regierunge­n – egal ob links oder konservati­v – ist die ungeheure Arbeitslos­igkeit der Jugend, die, vorsichtig geschätzt, bei 25 Prozent liegt. Sie hat auch nicht beigetrage­n zur Hoffnungsl­osigkeit in den Banlieue! Nein, die „Teufel“sind die bisweilen widerwärti­gen „Eliten“des Landes! Dazu zählen, Helmut L. Müller weist darauf hin, auch die Politiker der Kommuniste­n und der Linken! Champagner-Sozialiste­n werden sie in Frankreich genannt. Die Bürger und Bürgerinne­n Frankreich­s haben von ihren agierenden Politikern genug! Rudolf Prill, 9071 Köttmannso­rf

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