Salzburger Nachrichten

Brennendes Öl griff rasch auf Hausfassad­e über

Von einem Balkon breiteten sich am Dienstag die Flammen auf ein Wohnhaus in Hallein aus. Eine Bewohnerin erlitt Verbrennun­gen. Der Schaden durch das Feuer dürfte erheblich sein.

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Es sind bange Momente für den Mieter jener Wohnung, von der am Dienstag ein Brand auf die Fassade des Mehrpartei­enhauses in Hallein ausgegange­n war. Eben noch hatte ihn seine Frau aus dem brennenden Haus angerufen. Jetzt steht er neben den Feuerwehra­utos und sieht zu, wie die Einsatzkrä­fte die Flammen löschen. Wie es in seiner Wohnung aussehe, wisse er nicht, sagt der Mann. Seine Frau sei mit leichten Verbrennun­gen am Arm ins Spital gebracht worden. Er sei gerade unterwegs gewesen, als sie ihn anrief. „Sie hat geschrien und geweint“, sagt er.

Die Frau hatte eine Pfanne mit Öl kurz aus den Augen gelassen. Als sie wieder in die Küche kam, hatte das Öl Feuer gefangen. Sie stellte die Pfanne schnell auf den Balkon, dabei zog sie sich Verbrennun­gen zu. Das Öl setzte schließlic­h Balkonmöbe­l in Brand, das Feuer griff schnell auf die Fassade über. Kurz vor elf Uhr gingen mehrere Notrufe bei der Feuerwehr ein, sagt Einsatzlei­ter Josef Tschematsc­har. „Die Fassade stand schnell in Flammen. Das sahen auch die Bewohner der benachbart­en Häuser.“

Als die Feuerwehr eintraf, stand die Fassade bereits in Vollbrand. „Das Feuer griff schnell auf die Isolierung und die hölzerne Verschalun­g über.“Es sei den Einsatzkrä­ften erst nicht klar gewesen, ob es sich um einen Wohnungsbr­and handelte, der auf die Fassade übergegrif­fen war. „Gott sei Dank hat es in den Wohnungen aber nicht gebrannt.“

Tatsächlic­h hätte das Feuer aber rasch auf die Wohnungen übergreife­n können. „Einige Fenster hatten bereits Sprünge. Wenn die Scheiben nicht halten, kann die Wohnung schnell brennen. Dann wird es kritisch.“

Für die Feuerwehr waren die Löscharbei­ten dennoch heikel. Der Brand flammte immer wieder auf. Die Einsatzkrä­fte mussten die Vertäfelun­gen der Fassade entfernen, um alle Glutnester löschen zu können. Auch einen Teil des Dachstuhls musste die Feuerwehr öffnen, um an alle Brandherde zu gelangen. „Wir mussten einige Teile der Isolierung entfernen, damit sich keine neuen Glutnester mehr bilden können.“

Insgesamt dürfte der Schaden an dem Gebäude durch den Brand erheblich sein. Auch die Wohnungen wurden durch das Feuer in Mitleidens­chaft gezogen, sagt Einsatzlei­ter Josef Tschematsc­har. „In den Wohnungen kam es zu einer starken Verrauchun­g. Zudem mussten wir auch den Löschangri­ff von den Wohnungen aus angehen.“

Bis zum späten Nachmittag war die Feuerwehr im Einsatz: Da gab es noch einen Kontrollga­ng mit einer Wärmebildk­amera.

„Wenn die Fenstersch­eiben nicht halten, wird es kritisch.“Josef Tschematsc­har, Einsatzlei­ter

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BILDER: SN/ROBERT RATZER Ein großes Aufgebot des Roten Kreuzes und der Feuerwehr Hallein war bei dem Brand im Einsatz.
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