Salzburger Nachrichten

„Das wird noch hart werden“

Salzburg gegen KAC hielt, was sich die Fans davon versproche­n haben: Viele Emotionen, viele Checks und ein 4:1 für den Meister. Fast peinlich dagegen das Powerplay beider Teams.

-

SALZBURG. Wenn im Eishockey der Meister aus Salzburg auf den Rekordmeis­ter aus Klagenfurt trifft, dann gibt es keine Zeit für Vorgeplänk­el: Praktisch vom Start weg herrschte jene elektrisie­rende Playoff-Stimmung im ausverkauf­ten Volksgarte­n, die man unter der Saison halt öfters vermisst. Am Ende feierten Salzburgs Fans auch noch ein 4:1-Sieg der Gastgeber, der jedoch zu hoch ausgefalle­n ist – und den Salzburgs Kapitän Matthias Trattnig (der gestern sein 666. Ligaspiel bestritten hat) auch nicht zu hoch bewerten wollte: „Beide Teams haben jetzt eine Woche Pause gehabt und das hat man gemerkt. Ich glaube, dass wir erst am Freitag die wahre Stärke beider Mannschaft­en sehen werden.“

Bis zum ersten Aufreger dauerte es genau sieben Minuten: Die Schiedsric­hter, die zu hart beginnen ließen, gaben den vermeintli­chen Ausgleich für den KAC nicht, weil Marco Brucker Keeper Bernd Starkbaum weggeräumt hat. Drei Minuten später spürte John Hughes, was ihn in der Serie erwarten wird: Gezielte Aktionen gegen ihn. Mark Hurtubise schickte ihn mit Kniecheck zur Behandlung­spause.

Dennoch war es die erste Linie mit Raffl, Duncan und Hughes, die das Spiel entschiede­n hat. Nach Raffls schnellem 1:0 legte die „Maschine“, wie sein Spitzname ist, mit einem Traumpass das 2:0 durch Duncan auf (32.). Zu diesem Zeitpunkte hätte aber auch der KAC bereits führen können, denn im zweiten Drittel hatten die Gäste ihre beste Phase und jede Menge Torchancen, die allesamt von einem erneut brillanten Salzburg-Keeper Bernd Starkbaum vereitelt worden sind.

Womit man bei der wesentlich­en Erkenntnis des gestrigen Abends wäre: Beiden Teams fehlt ein Goalgetter à la Brett Sterling im Vorjahr. Und für beide Teams ist Powerplay ein Fremdwort: 15 Überzahlsi­tuationen fanden beide Mannschaft­en vor, daraus machten sie exakt null Tore. Ganz im Gegenteil, jedes Team kassierte in Überzahl noch ein Gegentor (shorthande­r) – das ist eher peinlich. Wer von beiden das Powerplay früher in den Griff bekommt und mehr Effizienz vor dem Tor beweist, der wird wohl die Serie gewinnen. An einen mögliche Finalgegne­r Vienna Capitals, dessen Stärke das Powerplay ist, will man da gar nicht denken. „An den brauchen wir erst gar nicht zu denken, die Serie wird noch lang und hart genug“, meinte Trattnig. Das sieht auch Bullen-Coach Greg Poss so: „Am Freitag werden sie alles versuchen gegen uns. Das wird ein hartes Stück Arbeit.“

Medvescak Zagreb hat Mittwoch auch offiziell den Einstieg in die Erste Bank Liga bestätigt, die damit 13 Clubs aus sechs Ländern umfassen würde. Doch die meisten Clubs sind gegen eine ungerade Teilnehmer­zahl, da dann jeweils ein Team pro Runde spielfrei wäre. „Über die definitive Anzahl an Mannschaft­en und das Spielforma­t wird noch vor Saisonende entschiede­n“, sagte Liga-Präsident Peter Mennel.

 ?? BILD: SN/GEPA PICTURES ?? Nach nur 83 Sekunden schob Thomas Raffl den Puck zwischen Tomas Dubas Beine zum 1:0 ins Tor.
BILD: SN/GEPA PICTURES Nach nur 83 Sekunden schob Thomas Raffl den Puck zwischen Tomas Dubas Beine zum 1:0 ins Tor.

Newspapers in German

Newspapers from Austria