ÖSV-Boarder räumten ab
Der Salzburger Routinier Andreas Prommegger und die 19-jährige Daniela Ulbing aus Kärnten gewannen Gold im Parallel-Slalom der Weltmeisterschaft in der Sierra Nevada.
Goldener Tag für Österreichs Snowboarder bei der Weltmeisterschaft in der Sierra Nevada: Daniela Ulbing aus Kärnten und Andreas Prommegger aus Salzburg holten am Mittwoch bei Kaiserwetter in Südspanien jeweils Gold im Parallel-Slalom. Die 19-jährige Ulbing setzte sich bei den Damen im Finale gegen die Tschechin Ester Ledecká durch. Der 17 Jahre ältere Prommegger gewann das österreichische Duell um den Titel gegen Benjamin Karl aus St. Pölten.
Für den Pongauer Prommegger vom WSV St. Johann ist es die erste WM-Medaille seiner Karriere überhaupt. Karl verpasste hingegen sein fünftes WM-Gold. Olympiasiegerin Julia Dujmovits reihte sich auf Rang fünf ein, nachdem sie im Viertelfinale bei ihrem Lauf um eine Hundertstelsekunde unterlegen war. Heute, Donnerstag, steht mit dem Parallel-Riesenslalom die nächste Entscheidung an. Auch dort wollen Österreichs Athleten um Medaillen mitfahren.
Für Ulbing endete ihr erstes Rennen bei einer Weltmeisterschaft in der allgemeinen Klasse sogleich auf dem obersten Podestplatz. Bei den Junioren war die Kärntnerin im Februar als Dritte (Slalom) und Zweite (Riesenslalom) noch an Gold vorbeigeschrammt. Österreichs Shootingstar bei den Damen war nach dem Erfolg „sprachlos und überglücklich. Ich habe versucht, das zu machen, was ich kann. Das hat funktioniert.“Eng war es für Ulbing nur im Viertelfinale gegen die Schweizerin Patrizia Kummer (+0,08 Sek.). Im Finale der künftig bei Olympia nicht mehr gefahrenen Disziplin hielt sie Titelverteidigerin Ledecká erfolgreich in Schach.
Prommegger hingegen wartete bereits seit Langem auf Edelmetall bei Titelkämpfen. „Ich laufe 15 Jahre einer Medaille nach. Heute hat alles gepasst“, sagte der formstarke Pongauer im ORF-Interview. Er setzte sich auf dem langsameren blauen Kurs sowohl im Halbfinale gegen den Schweizer Nevin Galmarini als auch im Finale gegen Karl durch. 16 Hundertstelsekunden lag Prommegger vor seinem langjährigen Weggefährten und Kontrahenten.
„Jeder hat gesagt, man muss Geduld haben. Ich habe im Weltcup sehr viel erreicht, aber es hat noch etwas gefehlt“, meinte Prommegger. Sein Ziel in der Sierra Nevada sei definitiv eine Medaille gewesen.
Für Karl war diese eine praktisch programmierte. Seit 2009 ist der 31-Jährige bei Großereignissen immer auf dem Podest gelandet. In der Sierra Nevada gesellte sich zu bisher vier Mal Gold und ein Mal Bronze bei Weltmeisterschaften nun auch Silber. „Das freut mich riesig. Der arrogante Karl hat wieder zugeschlagen, sorry“, sagte der mitunter polarisierende Niederösterreicher nach dem Finale.