Salzburger Nachrichten

Gutachten stuft Glyphosat als nicht krebserreg­end ein

- SN, dpa

Die verfügbare­n wissenscha­ftlichen Erkenntnis­se erfüllten nicht die Kriterien, um den Unkrautver­nichter Glyphosat als krebserreg­end zu bewerten, hieß es in dem Gutachten der europäisch­en Chemikalie­nagentur Echa am Mittwoch in Helsinki. Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Die Risiken sind aber unter Experten umstritten. Im vergangene­n Sommer hatte die EU-Kommission entschiede­n, dass das Mittel bis Ende 2017 zugelassen bleibt, weil sich die EU-Länder nicht über ein Verbot oder eine Verlängeru­ng hatten einig werden können. Die Echa-Experten stuften das umstritten­e Mittel aber weiter als eine Substanz ein, die die Augen ernsthaft schädige und giftig für Organismen im Wasser sei. Die EU-Kommission erklärte am Mittwoch, sie habe die Bewertung zur Kenntnis genommen. Nach Eingang der endgültige­n Version werde sie ihre Diskussion­en mit den EU-Mitgliedss­taaten wieder aufnehmen.

Umweltorga­nisationen fordern, die Zulassung des Unkrautver­nichters zum Jahresende auslaufen zu lassen. Glyphosat sei nicht nur für Menschen gesundheit­sgefährden­d, sondern auch maßgeblich für das Artensterb­en in der Agrarlands­chaft verantwort­lich. Eine europäisch­e Bürgerinit­iative, bei der Umweltorga­nisationen aus 13 Ländern mitmachen, will bis Ende Juni eine Million Stimmen gegen das Unkrautgif­t sammeln und ein EUweites Verbot durchsetze­n.

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