Einheimische sollen Skilifte retten
Mit vereinten Kräften soll das Skigebiet Gaißau-Hintersee gerettet werden. Dafür wird derzeit ein Konsortium geschmiedet.
Für das Skigebiet Gaißau-Hintersee könnte es das Ende sein – oder ein Neuanfang. Bis Ende März wird hinter den Kulissen intensiv über die Zukunft verhandelt. Was nun bekannt wurde, dürfte viele in der Region aufhorchen lassen: Ein einheimisches Konsortium schmiedet Pläne für die Rettung des kleinen Skigebiets. Das bestätigt Masseverwalter Wolfgang Hochsteger: „Es gibt Interessenten aus der Gegend, denen der Fortbestand der Skilifte ein unbedingtes Anliegen ist. Sie sind finanziell in der Lage, die Gesellschaft zu übernehmen und bereit, einen entsprechenden Nachweis zu bringen.“Namen könne er freilich keine nennen, „dazu bin ich nicht ermächtigt“.
Noch sei außerdem unklar, ob die Gläubiger dem Sanierungsplan des Haupteigentümers, Zhonghui Wang, zustimmen. Diese Entscheidung steht am 31. März an. Sagen die Gläubiger Ja, dann bleibt die Gesellschaft in der jetzigen Form bestehen.
Kommt jedoch keine Mehrheit (nach Köpfen und nach der Höhe der Forderungen) zustande, wird ein Konkursverfahren eröffnet.
Masseverwalter Wolfgang Hochsteger müsste dann versuchen, die Gaißauer Bergbahn GmbH bestmöglich zu verwerten. Bis dato haben 73 Gläubiger ihre Forderungen beim Landesgericht angemeldet. Die Schulden betragen etwas mehr als zwei Millionen Euro – wobei 400.000 Euro nur bei der endgültigen Zerschlagung der Gesellschaft fällig werden. „Ein Liegenschaftseigentümer wird in diesem Fall die Kosten für den Abbau der Liftstützen auf seinem Grund anmelden“, erklärt Hochsteger. Die „unbedingten Forderungen“belaufen sich auf 1,650.000 Euro.
Der chinesische Haupteigentümer, Zhonghui Wang, hat bisher keinen Sanierungsplan vorgelegt, der über die gesetzliche Mindestquote hinausgeht. Bei einem „Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung“, wie es bei der Gaißauer Bergbahn GmbH vorliegt, beträgt die Quote automatisch 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren.
Doch dem Vernehmen nach soll das den Grundbesitzern zu wenig sein. „Dem Vertreter der Gaißauer Bergbahn GmbH, Arno Maschke, wurde signalisiert, dass eine Zustimmung sehr unwahrscheinlich ist“, sagt Masseverwalter Hochsteger.
Maschke ist sich der Position der Gläubiger bewusst. „Es wird eine Erhöhung der Quote geben“, stellt er in Aussicht. Seit Beginn des Insolvenzverfahrens sei „ein guter Überschuss“erwirtschaftet worden. Dieser könnte den Gläubigern ausbezahlt werden. Auch Haupteigentümer Wang könnte noch zusätzliches Geld zur Verfügung stellen. „Die Quote könnte 35 bis 40 Prozent betragen, vielleicht sogar mehr“, sagt Maschke.
Doch damit nehme man der Gaißauer Bergbahn GmbH auch jegliche Reserven, gibt er zu bedenken. Im Mai seien die nächsten Pachtzahlungen zu leisten, auch Servicearbeiten gehörten durchgeführt. Die Verhandlungen mit den Gläubigern seien im Gange. Wang weile derzeit auch in Europa. Auch die einheimischen Interessenten wollen mit Wang verhandeln, und zwar über einen Verkauf seiner Anteile. Die zweite Möglichkeit würde sich erst nach einem Konkurs der Gaißauer Bergbahn GmbH erge- ben. Dann kann das Konsortium, das aus namhaften Salzburgern bestehen soll, sein Angebot vorlegen. Auch der chinesische Hauptgesellschafter könnte mitbieten – und würde nach Einschätzung von Rechtsanwalt Maschke dies auch tun.
Unklar ist noch, wie die einheimischen Investoren das Skigebiet Gaißau-Hintersee im Detail retten wollen. Derzeit wird an einer Gesellschafterstruktur gefeilt. Ein möglicher Plan sieht vor, dass die Anteile zwischen Flachgau, Tennengau und öffentlicher Hand geteilt werden. Infrage kommen würden alle sogenannten „Stakeholder“, die in irgendeiner Form Anteil am Skigebiet haben – egal ob Tourismusverbände, Gemeinden, Grundeigentümer oder Skihüttenbetreiber. Im Raum steht auch, alle stadtnahen Skigebiete (vor allem Hallein und Gaißau) zu einem Verbund zusammenzuschließen.
Finanziell unterstützt werden soll Gaißau-Hintersee auch durch die Stadt Salzburg. Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) ist durchaus interessiert daran, das Skigebiet zu erhalten. „Ich habe einen überschaubaren Betrag vor vielen Jahren schon angeboten.“Es seien 100.000 Euro gewesen, die die Stadt bereit sei, zu investieren. „Es ist das stadtnahste Ski-