Salzburger Nachrichten

Salzburger Polizei bringt bald ein neues Drogenvort­estgerät zum Einsatz

Das Gerät erkennt anhand einer Speichelpr­obe binnen Sekunden, ob ein Lenker unter Einfluss von Kokain, Cannabis, Amphetamin­en, Ecstasy oder Opiaten steht. Ein SN-Lokalaugen­schein.

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SALZBURG. „So, den Mund öffnen. Ich nehme jetzt mit dem Wattestäbc­hen eine Speichelpr­obe“, sagt Peter Mühlbacher. Der Polizeibea­mte der Verkehrsab­teilung ist einer von sechs Beamten, die für den neuen Drogenvort­est in Salzburg geschult sind.

Mühlbacher streift das Stäbchen über Zunge und Gaumen. Dann steckt er den feuchten Wattetropf­en in zwei kleine, mit einer speziellen Trägerflüs­sigkeit gefüllte Röhrchen. Anschließe­nd tropft er das Gemisch mit einer Pipette auf eine speziell präpariert­e Trägerplat­te und schiebt diese in ein Gerät, das optisch einer kleinen Registrier­kasse ähnelt. Er drückt den Startknopf und nach wenigen Sekunden leuchtet das Display auf: Negativ.

Kein anderes Ergebnis war bei diesem Lokalaugen­schein der SN zu erwarten. „Dieses Testgerät kann einen Nachweis auf sechs verschiede­ne Suchtgifte wie Cannabis, Ecstasy, Opiate wie Heroin und Kokain, Amphetamin­e sowie Crystal Meth anzeigen“, erklärt Mühlbacher. „Aber keine Angst, wenn jemand zuvor einen Mohnkuchen oder ein Mohnflesse­rl gegessen hat, wird das Gerät nicht anschlagen.“

Erstmals zum Einsatz soll das neue Gerät in den kommenden Tagen im Pinzgau kommen, wie

Günter Reiner, stellvertr­etender Leiter der Verkehrsab­teilung, bestätigte.

Der Einsatz solcher Drogentest­geräte habe sich aus der Tatsache ergeben, dass immer mehr Fahrzeugle­nker unter Drogeneinf­luss unterwegs seien, so die Darstellun­g des Innenminis­teriums. Derzeit stehe in jedem Bundesland ein solches Gerät zur Verfügung. Fachliche Beratung hat die heimische Exekutive von der Polizei Hamburg erhalten, die bereits seit Jahren mit derartigen Geräten Erfahrung hat.

Auf die Frage, wann ein Beamter zum Drogentest „bitten“darf, sagt Peter Mühlbacher: „Wenn ein Lenker bereits bei der Anhaltung typische Symptome zeigt, die auf einen Drogeneinf­luss schließen lassen, fahren wir mit der Person sofort zum Amtsarzt. Nur wenn ein Anfangsver­dacht besteht, führen wir den Vortest durch. Das erspart zeitaufwen­dige Fahrten zum Amtsarzt.“

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BILDER: SN/ROBERT RATZER Praxistest mit dem neuen Drogentest­gerät: Eine Speichelpr­obe wird auf Trägermate­rialien aufgetrage­n, das elektronis­che Gerät (im Bild Peter Mühlbacher) wertet binnen Sekunden aus.
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